Der Stein von 1119
Im Februar hatte ich hier folgendes geschrieben:
Für die Groß-Gerauer Straße 2, eine Bäckerei, wurde vermerkt das hier “ein Schieferstein mit dem Treburer Wappen und der Jahreszahl 1119 gefunden ” wurde. Dahinter steht “Historische Echtheit belegt”
Jetzt habe ich die Hintergründe dazu gefunden. Als die Bäckerei Abels das heutige Gebäude baute, war man gezwungen den alten Backofen aus dem Jahr 1949 abzureißen, den Bäckermeister Krug erbaut hatte.
Aber Krug war nicht der erste Bäcker an dieser Stelle und er erbaute auch nicht den ersten Ofen an dieser Stelle. Früher stand hier das „Oberbackhaus“, das Gemeindebackhaus. Als das Backhaus gebaut wurde, legte man eine Schieferplatte in das Fundament des Ofens, die einen Krug abdeckte in dem sich ein alter Silberpfennig befand. Glücksbringer und Grundstein in einem. Auf der Schieferplatte war auf einer Seite in gotischer Minuskel das Jahr 1519 eingeritzt, auf der anderen Seite das Treburer Sigel: ein Kreis mit einem Balken nach links, einem nach rechts und einem nach unten.
1914 Baute Bäckermeister Christian Kauter hier eine Bäckerei anstelle des Gemeindebackhauses. Dabei fand er den Krug im Fundament. Er beließ ihn an seiner Stelle und mauerte ihn im Fundament seines neuen Ofens ein, jedoch legte er eine Urkunde bei. Auf diese Urkunde beschrieb er was alles so los war 1914 in Trebur, wie man das bei einem Grundstein eben so macht, und vermerkte auch wie er die Schieferplatte fand:
Beim Abbruch des alten Backhauses wurden die eingelegten Münzen sowie eine Schieferscherbe aus dem Jahr 1119 nach Christi geborgen. Dieses alte Backhaus war schon von dem Jahr 1119 an ein Gemeindebackhaus , mithin schon vor 1000 Jahren eine Bäckerei
Was war passiert? Bäcker Kauter konnte die gotische Minuskel nicht lesen und interpretierte die Buchstaben die hier neben der arabischen „9“ standen einfach als 1119. Als 1949 Bäcker Krug die Bäckerei kaufte und wieder einen neuen Ofen baute, stieß er wieder auf Platte, Topf und Münzen. Er ergänzte den Brief um Informationen aus der Zeit zwischen 1914 und 1949 erzählte von seinem Fund und zeigte ihn herum und mauerte das ganze wieder ein.
Als die Familie Krug-Abels ihre Bäckerei erneuern wollte, riss man kurzerhand das Fachwerkhaus (kurz nach dem 30jährigen Krieg gebaut) mit Ofen ab und fand dabei Krug (leider zerstört) Platte und Münzen. Heimatforscher Ernst Schneider nahm sich der Sache an und konnte das Problem klären. Der Fund selbst wanderte nach Groß Gerau.
Schneider fand aber in der Baugrube noch etwas! Unter dem Fundament des Gemeindebackofens von 1519 fand sich etwa in einem Meter tiefe eine 30-40cm dicke Brandschicht und eine Abfallgrube. Die gefundenen Scherben in den Schichten gingen nur bis ins 16. Jahrhundert zurück. Es sollte sich um die Reste des Brandes aus dem 16.Jahrhundert gehandelt haben. In der Regel wird als Zeitpunkt des Brandes 1540 angenommen, wie es am Rathaus vermerkt ist, da sollte aber das Backhaus bereits gestanden haben. Merian gibt als Zeitpunkt des Brandes 1504 an. Was stimmt also nun ? Was aber fast schöner ist, das ich jetzt weiß das sich seit dem etwa ein Meter Boden vor dem Pfalzhügel angesammelt, der gleich hinten dran liegt hat 😉
[…] None of this is recorded in known historical sources, but is quite plausible for several reasons. First of all,…
[…] historian linked to the Tribur Palts, provided a positive answer to this question. He reconstructed the itinerary of Emperor…
Auch Frau Danker wusste das der stählerne Glockenestuhl 1961 einen Stahlglockenstuhl ersetzt hat, Der alte Holzglockenstuhl von 1844 hat dem…
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Hallo Herr Wittmer, Hallo Thomas, das stimmt und wieder nicht. Tatsächlich ist das Wappen in die Wappenrolle mit dieser Beschreibung…