Nächster Vortrag und vielleicht ein Zusatzvortrag
Als Vorankündigung wollte ich nur kurz melden das Dr. Rudolf Steffens, von dem ich so gut wie nichts weiß, am 19.5. den nächsten Vortrag halten wird. Theoretisch wird sich Dieser über die Sprache im Mittelalter drehen, also Althochdeutsch, seine Dialekte usw.
Zusätzlich hatte ich aber die letzten Tage vorgeschlagen noch einen zusätzlichen Vortrag hinten an zu hängen.
Weshalb? Viele der Vortragenden sind Koryphäen auf ihren Gebieten, jedoch waren die Vorträge eher allgemeiner Natur und nicht direkt auf Treber gemünzt. Betrachtungen, wie die der Laurentiuskirche, blieben dadurch natürlich auf der Strecke, wobei ich auch von keinem der Personen verlangen kann, wegen eines einzelnen Vortrags sich mal sämtlichst alle Unterlagen zu organisieren und durchzuackern! Noch dazu kommt ja das einiger Kram aus Trebur eben gar nicht publiziert ist und also weder den Vortragenden, noch den Treburern bekannt sein dürfte.
Die Idee war also einen Vortrag zu halten, der zum Einen alles Wichtige der bisherigen Vorträge zusammenfasst bzw. auf Trebur deutet und zu dem noch alle anderen Erkenntnisse wie Laurentiuskirche, Gelände, alte Grüchte/Berichte usw. auf einen Nenner bringt. Also im Grunde das was ich hier auch immer mache 😉
Also wird es so aussehen das ich diesen Vortrag halten werde, wenn es dazu kommt. Ich werde versuchen alles auf 1,5h zu komprimieren und das ganze mit einer nervigen Powerpoint Präsentation mit verwirrenden Grafiken zu unterlegen.
Das Doofe an der Sache ist aber, das ich mir ja selbst nicht das Recht verweigern kann mich zu filmen, was wohl darauf hinauslaufen wird, das ihr meine blöde Fresse und mein noch blöderes Gelaber hier ertragen müsst.
Na, da bin ich schon sehr auf deinen Vortrag gespannt. Das Herr Metzner nun solch einen Riesenquatsch mit seinen Thesen fabriziert, hätte ich doch nicht in solchen Ausmaßen erwartet. Das war äußerst enttäuschend.
Ich möchte dir, falls du diesen Titel noch nicht besitzt, das Buch „Das rechtsrheinische Vorfeld von Moguntiacum“ (658 Seiten) von Michael Schmidt sehr empfehlen, das sich haupftsächlich mit dem Raum Wetterau und Südhessen von der Zeitenwende bis zum Frühmittelalter beschäftigt.
Darin wird auch der Vicus Gross-Gerau (Vicus Augustanus?) behandelt. Anhand beachtlich vieler spätantiker Tierknochen von Nutzvieh, das dort weiter nach römischem Standard gezüchtet wurde, wird darin die Vermutung geäußert, daß die vermeintliche germanische Bevölkerung gezielt weiter für die Versorgung des römischen Mainz sorgte und zuständig war.
Noch lange Zeit nach der rechtsrheinischen Gebietsaufgabe, dürfte der römische Staat die Lage auf der gegenüberliegenden Rheinseite anscheinend voll im Griff gehabt haben, es dürfte noch einen beträchtlichen Rest, dort zurückgebliebener romanisierter Bevölkerung existiert haben (siehe unter anderem den spätantiken/frühmittelalterlichen Grabstein der Matrone Remico aus Goddelau, aus dem 5./6. Jh.) und die Tatsache, daß die Alamannen in der Spätantike als reguläre römische Bürger betrachtet wurden, spricht ebenso dafür.
Anhand einiger, hauptsächlich in den Mainkastellen gemachter Funde drängt sich ebenso die Tatsache auf, daß almannische Kommandeure im 4. Jh. anstelle der einst hier regulär stationierten Truppen im Auftrag Roms die alte Limesgrenze schützten. Vielleicht sollte man nicht die Tatsache vergessen, daß der Limes bis zum Ende des Weströmischen Reiches im Jahr 480 noch weiter offizielle römische Stadtsgrenze blieb.
Da das Buch 2006 publiziert wurde, wird die Wiesbadener Heidenmauer leider darin noch fälschlicherweise als Befestigung angesehen, welche in wirklichkeit Teil eines spätantiken Aquädukts war, das zur Versorgung Mainz-Kastels diente. Trotz kleinerer Lücken finde ich das Buch jedenfalls sehr lesenswert und interessant.