Nächster Vortrag und vielleicht ein Zusatzvortrag

Das könnte dich auch interessieren …

Eine Antwort

  1. andreas sagt:

    Na, da bin ich schon sehr auf deinen Vortrag gespannt. Das Herr Metzner nun solch einen Riesenquatsch mit seinen Thesen fabriziert, hätte ich doch nicht in solchen Ausmaßen erwartet. Das war äußerst enttäuschend.

    Ich möchte dir, falls du diesen Titel noch nicht besitzt, das Buch „Das rechtsrheinische Vorfeld von Moguntiacum“ (658 Seiten) von Michael Schmidt sehr empfehlen, das sich haupftsächlich mit dem Raum Wetterau und Südhessen von der Zeitenwende bis zum Frühmittelalter beschäftigt.

    Darin wird auch der Vicus Gross-Gerau (Vicus Augustanus?) behandelt. Anhand beachtlich vieler spätantiker Tierknochen von Nutzvieh, das dort weiter nach römischem Standard gezüchtet wurde, wird darin die Vermutung geäußert, daß die vermeintliche germanische Bevölkerung gezielt weiter für die Versorgung des römischen Mainz sorgte und zuständig war.

    Noch lange Zeit nach der rechtsrheinischen Gebietsaufgabe, dürfte der römische Staat die Lage auf der gegenüberliegenden Rheinseite anscheinend voll im Griff gehabt haben, es dürfte noch einen beträchtlichen Rest, dort zurückgebliebener romanisierter Bevölkerung existiert haben (siehe unter anderem den spätantiken/frühmittelalterlichen Grabstein der Matrone Remico aus Goddelau, aus dem 5./6. Jh.) und die Tatsache, daß die Alamannen in der Spätantike als reguläre römische Bürger betrachtet wurden, spricht ebenso dafür.

    Anhand einiger, hauptsächlich in den Mainkastellen gemachter Funde drängt sich ebenso die Tatsache auf, daß almannische Kommandeure im 4. Jh. anstelle der einst hier regulär stationierten Truppen im Auftrag Roms die alte Limesgrenze schützten. Vielleicht sollte man nicht die Tatsache vergessen, daß der Limes bis zum Ende des Weströmischen Reiches im Jahr 480 noch weiter offizielle römische Stadtsgrenze blieb.

    Da das Buch 2006 publiziert wurde, wird die Wiesbadener Heidenmauer leider darin noch fälschlicherweise als Befestigung angesehen, welche in wirklichkeit Teil eines spätantiken Aquädukts war, das zur Versorgung Mainz-Kastels diente. Trotz kleinerer Lücken finde ich das Buch jedenfalls sehr lesenswert und interessant.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.