Wo lagerte das Heer?
Gestern bin ich das erste mal in Trebur durch die Gegend gezogen und habe per GPS Daten gesammelt. Ich hatte mit drei Runden an verschiedenen Tagen gerechnet, aber das wird definitiv mehr, bei dem Käse der zum Teil rauskam. Einiges brauchbares ist aber dabei und das könnte was werden! Aber nun zu etwas anderem.
Als ich so durch die Gegend lief dachte ich darüber nach wo den der Ort gelegen haben mag an dem sich das Heer sammelte, bzw. lagerte. 832 Hatte sich ein starkes Heer gesammelt, zu den Reichstagen brachten die Fürsten ebenfalls Truppenteile mit. Aber wo lagerten sie?
Früher spekulierte man ja gerne, der Burggraben würde eine Vorburg umschließen, in der die Truppen lagerten. Das ist insofern Käse, als das der Burggraben wohl erst Mitte des 13. Jahrhunderts entstand. Das Areal zwischen Fischergasse und altem Rathaus wäre aber durchaus für Lager geeignet.
Man muss bei der Suche danach bedenken, das selbst wenn dieses Lager nur temporär war, es nicht auf einem Gebiet liegen sollte das von Hochwasser bedroht sein könnt. Ich meine damit nicht das ein plötzliches Hochwasser die Soldaten „wegschwemmen“ könnte, sondern das ein solches Gebiet grundsätzlich feucht wäre. Bei Regen würde sich Wasser sammeln, hätte ein Hochwasser die Region heimgesucht, wäre die Oberfläche vielleicht trocken, aber darunter wäre es feucht… usw. Wer mal durch einen Auwald querfeldein marschiert ist weiß was ich meine! Um alles zu zeigen, habe ich mal wieder eine Karte gemacht.
Der seit dem Frühmittelalter wichtige Handelsweg von Mainz führte von Astheim (links oben) in Richtung Trebur. Das obere 5-Eck zeigt die Pfalz an, das untere die Siedlung um St.Alban.
Von Mainz kommend ist der obere Kreis der sinnvollere Lagerplatz, genau dort wo sich heute der Ort befindet. alles östlich der Pfalz wäre zu sumpfig.
Einzig der untere Kreis könnte noch einen guten Lagerplatz abgeben. An der breiten stelle des Altarmes der hier vorbeifloß (oder sumpfte) befand sich der „Keyserweiher“.
Die leicht erhöhte Position, zwischen Altneckar im Norden und römischen Landgraben im Süden könnte einen nach Süden ausgerichteten Lagerplatz darstellen. In diesem Bereich befindet sich auch der „Baumhostert“ , ein dem Namen nach eingezäuntes Gelände für Bäume. Hier könnte der Baumgarten der Pfalz gelegen haben, der ja bisweilen in der Literatur auch schon mal als Lagerplatz in betracht gezogen wird.
Jetzt noch einmal dieselben Überlegungen wie beim Überfall auf Paris 100 Jahre später (siehe früherer Blog): wieso konnten die in…
[…] http://www.tribur.de/blog/2023/05/13/eine-karolingische-truhe/ […]
Freut mich wenn ich die Anregung für den Nachtrag war. Tatsächlich hat dieses Bild und die Darstellung auf dem Teppich…
Wieder eine sehr schöne Diskussion des Themas. Dein eines Zitat gibt es ja wieder, aber Du hattest es weiter oben…
Vielen Dank für die unglaublich vielen interessanen Artikel im letzten Jahr. Ich weiß gar nicht, wie Du das neben der…