3.8.1951 – Eine Feuersäule im Ried

Pumpe der letzten Bohrstelle "Riedstadt 38" im Naturschutzgebiet Kühkopf-Knoblochsaue, Bild: cc-by-sa 3.0 Armin Kübelbeck
Das der Rheingraben geologisch einiges „zu bieten“ hat hört man im Moment ja aus schrecklichem Grund viel zu oft. Kürzlich hörte ich in einer Radiomeldung, das man wieder darüber nachdenke im hessischen Ried nach Öl zu bohren.
Die Ölbohrungen waren auf Grund zu hoher Förderkosten 1994 eingestellt worden, hatten aber seit den 30er Jahren knapp 1 Millionen Tonnen Rohöl gefördert (Quelle Wikipedia)
Doch nicht immer ging die Ölförderung gut. Am 3.August 1951 hatte sich Bohrstelle „Wolfskehlen I“ bis auf 700m Tiefe hinunter gegraben als der Bohrturm zu zittern und zu dröhnen begann. Ein lautes Pfeifen drang aus dem Bohrloch. Bohrgestänge, Schlamm und Steine schossen aus dem Loch, ein Funke und alles brannte lichterloh. Man hatte eine Gasblase angestochen.
Steine und Gestänge hatten Funken geschlagen und das Gas entzündet. Die Folge war eine 60m hohe Flamme. Im ganzen südlichen Rhein-Main-Gebiet war die Fackel zu sehen, die kontinuierlich brannte und das Gestänge zu einem unförmigen Haufen zusammenschmolz. (Ich hab irgendwo Bilder, finde sie aber im Moment nicht, sorry) Egal was die Feuerwehr tat, sie schaffte es nicht den Brand zu löschen.
Mein Vater, der damals mit dem Rad hinfuhr um sich den Brand anzusehen den man Nachts weithin sehen konnte , vergleicht es immer mit den Bilder aus dem Film „Lohn der Angst“, den er zwei Jahre später im Kino sah. Und wie in dem Filmklassiker mit Yves Montand dachte man darüber nach das Bohrloch zu sprengen. Doch soweit kam es nicht. Das Feuer löschte sich durch einen Grundwassereinbruch im Bohrloch von selbst. (Quelle : Unser Heimatkreis Groß Gerau, S. 29)
Heute werden die leeren Erdölfelder zum Teil als Erdgasspeicher genutzt (Quelle: Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie) und in Spuckweite steht eines von RWEs Objekten…
Hier die FAZ zum Ölbohren im Ried
Jetzt noch einmal dieselben Überlegungen wie beim Überfall auf Paris 100 Jahre später (siehe früherer Blog): wieso konnten die in…
[…] http://www.tribur.de/blog/2023/05/13/eine-karolingische-truhe/ […]
Freut mich wenn ich die Anregung für den Nachtrag war. Tatsächlich hat dieses Bild und die Darstellung auf dem Teppich…
Wieder eine sehr schöne Diskussion des Themas. Dein eines Zitat gibt es ja wieder, aber Du hattest es weiter oben…
Vielen Dank für die unglaublich vielen interessanen Artikel im letzten Jahr. Ich weiß gar nicht, wie Du das neben der…