Mainz als Handelsplatz für Luxusgüter
Eigentlich hatte ich mir vorgenommen irgendetwas geschichtliches über Mainz und die Fastnacht zu schreiben, habe aber leider nichts passendes, oder etwas nicht ganz so ausgeleiertes gefunden. Stattdessen bin ich auf eine Beschreibung Mainz von Ibrahim ibn Yaqubs aus dem Jahr 961/962 von Mainz gestoßen. Yaqub war Gesandter des Kalifen von Cordoba und Händler.
Mainz ist eine sehr große Stadt, von der ein Teil bewohnt und der Rest besät ist. Sie liegt im Land der Franken an einem Fluß der Rhein genannt wird, und ist reich an Weizen Gerste, Dinkel, Weinbergen und Obst. Dort gibt es Dirhame aus der Samarquander Münze aus den Jahren 301 und 302 (= 913-915) mit dem Namen des Münzherrenund dem Datum der Prägung. (…) Seltsam ist auch das es dort Gewürze gibt, die nur im fernsten Morgenland vorkommen, während sie (Mainz) im fernsten Abendland liegt, z.B. Pfeffer, Ingwer, Gewürznelken, indischer Baldrian, Costus und Galgant. Sie werden aus Indien importiert, wo sie in Mengen vorkommen.
Mainz war einer der primären Handelsplätze im Reich. Für viele Gesandtschaften, z. B. aus Konstantinopel kommen, war Mainz die „erste Adresse“ wenn sie von Venedig, über die Alpen und auf dem Rhein reisten. Mehrfach wurden in Ingelheim Gesandtschaften empfangen und wahrscheinlich machten sie ihren letzten Etappenstop in Mainz.
Ob eine dieser Handels- und Diplomatendelegationen je einen Stopp in Trebur macht ist nicht bekannt. Nur einmal stoppte Otto III. mit der Delegation Bolesław I. Chrobrys, auf dem Weg nach Aachen in Trebur. Sicher ist dagegen dürfte sein das Trebur, bei Königsaufenthalten durch Handel wohl auch mit exotischen Waren aus Mainz aufwarten konnte.
Das Thema Mainz und Konstantinopel/Byzanz scheint übrigens ganz interessant zu sein. Im Zuge mehr über den Handel in der Region zu erfahren, werde ich mir mal einen Text von Günter Prinzing zum Thema aus dem Buch „Mainz im Mittelalter“ zu Gemüte führen.
Jetzt noch einmal dieselben Überlegungen wie beim Überfall auf Paris 100 Jahre später (siehe früherer Blog): wieso konnten die in…
[…] http://www.tribur.de/blog/2023/05/13/eine-karolingische-truhe/ […]
Freut mich wenn ich die Anregung für den Nachtrag war. Tatsächlich hat dieses Bild und die Darstellung auf dem Teppich…
Wieder eine sehr schöne Diskussion des Themas. Dein eines Zitat gibt es ja wieder, aber Du hattest es weiter oben…
Vielen Dank für die unglaublich vielen interessanen Artikel im letzten Jahr. Ich weiß gar nicht, wie Du das neben der…