Schwerter die Geschichte machten – Durendal, Curtana und Joyeuse

Das Schwert Joyeuse Bild:cc-by-sa Wikipedia-User Siren-Com
Geschmiedet wurden sie aus dem gleichen Stahl durch den Schmied Wieland, der auch im Nibelungenlied eine Rolle spielt: Das Schwert Durendal, das des Helden Rolands, Curtana , das Schwert des Holger Danske . (engl. Ogier the Dane) und das Schwert Karls des Großen Joyeuse, das 30 mal am Tag die Farbe wechselte (heute nur noch 2 mal, wenn im Museum das Licht an und aus geschaltet wird)
Joyeuse
Als Joyeuse wird heute ein Schwert bezeichnet das im Louvre ausgestellt wird und jahrhundertelang als Krönungschwert der franbzösischen Könige diente. Es befand sich bis zur Revolution im Kronschatz von St. Denis. Über das Schwert hat Björn Hellqvist hier eine sehr schöne Zusammenfassung geschrieben, in der er Ausführt das es eine Gruppe gibt, die glaubt, das es sich auf Grund der Ornamentik, zu der es keine Vergleiche gibt, wirklich um Karls Schwert handelt. Die andere Gruppe vertritt die Meinung , wenn auch uneinheitlich, das es sich um ein späteres Werk handelt. Der Louvre selbst gibt für die Entstehung des Knaufs das 10.-11. Jh., die Parierstange 2. Hälfte 12.Jh. und Griff 13. Jh. Die ursprüngliche Wicklung des Griffes wurde jedoch durch Napoleon entfernt und durch Gold ersetzt.
Durendal
Roland war ein Gefolksmann Karls des Großen und Held des Rolandsliedes. Mit seinem Schwert soll er einen Sarazenen inklusiver Pferd in zwei Teile gehauen haben. Er starb dem Epos nach bei dem Rückzug aus aus Spanien in den Pyrenäen durch einen Hinterhalt, wo er die Nachhut Karls des Großen anführte. Es sollen Sarazenen sein die ihn auf dem Gewissen haben, es waren aber wohl baskische Separatisten (ETA?). Über seinen Tod und damit auch dem Verbleib des Schwertes gibt es zwei Versionen. In Beiden will er das Schwert zerbrechen, damit es dem Feind nicht in die Hände fällt, was jedoch nicht gelingt. In der ersten Version schlägt er mit dem Schwert eine Bresche in den Felsen, die Rolandsbresche, und wirft es oder steckt es dann in den Stein, aus dem es keiner heraus ziehn kann, weshalb es heute auch durch eine Kette gesichert ist… in der Zweiten erdolcht er sich mit seinem Schwert und legt sich auf es , damit es nicht in Feindes Hand gerät. Die Todesszene in der ersten Version war übrigens Tolkiens Vorbild für den Tod Boromirs. Roland wird von unzähligen Pfeilen getroffen und bläst dabei noch in sein Horn Olifant um Karl den Großen zu warnen. Vorbild für Roland war der historische Hruotland von Cenomanien, Markgraf der bretonischen Mark, der bei der Schlacht von Roncesvalles gegen die Basken, mit vielen fränkischen Würdenträgern ums Leben kam.
Curtana
Der historische Nachweise für Holger ist eher dürftig und aus Dänemark selbst gibt es nur Sagen. Es gibt aber eine Urkunde, die belegt das das 778 von Sachsen geplünderte Stift St. Martin in Köln durch einen „Olgerus, dux Daniæ“ und Karl den Großen wieder aufgebaut wurde. Im Rolandslied wird Holger das erste mal als Karls des Großen Gefolksmann erwähnt. Nach „La Chevalerie Ogier de Danemarche“ wollte sich Holger ursprünglich an Karl dem Jüngeren (*772/73 + 4.12.811) rächen, der seinen Sohn erschlug. Er töte Karl den Jüngeren und auch fast Karl den Großen, verbündete sich aber letztendlich mit ihm und kämpfte an seiner Seite gegen die Sarazenen. Wie Artur, Barbarossa usw. starb er nicht, sondern wurde „entrückt“ und kommt irgendwann wieder wenn Dänemark größte Gefahr droht, aber andere Geschichten erzählen er wurde Mönch in Paris und dort in der, während der Revolition zerstörten Kirche St. Faron, beigesetzt. Das Grab wurde dort von Pilgern verehrt. Leider ist von dem Schwert nur bekannt das es die Inschrift getragen haben soll „Ich bin Cortana, von selben Stahl und Härte wie Joyeuse und Durendal“
Das Rolandslied hält noch einige weitere Schwerte mit Namen auf Lager, so etwa Hautclerce, das Schwert des Olivier, oder Précieuse, das Schwert des Sarazenenkönigs-
Keines der Schwerter stammt wirklich aus der Zeit Karls des Großen. Schade ist es dann wenn z.B. die Weinritterschaft Tirol das Schwert Karl V. (mit entsprechender Gravur) auf ihrer Webseite als Kampfschwert Karls des Großen angibt. Wahrscheinlich haben die aber auch nur die Angaben von den diversen Händlern übernommen, die dieses Zierschwert verkaufen und als Karls des Großen Schwert bezeichnen, aber Joyeuse wäre auch nicht besser.
Wieland der Schmied, der Vater von Wittich der widerum zur Tafelrunde Dietrich von Bern; besser bekannt als Theoderich der Große . Jener war König der Ostgoten und lebte von 456-526 . Also schon mal zweihundert Jahre vor Karl dem Großen und somit ist es auch unwahrscheinlich Excalibur mit Mimmung gleich zu setzen denn als Wittich den Freitod wählte nahm er es mit in sein kühles Grab. Um nun auf das Schwert Karl des Großen zurück zu kommen so erschien das Schwert aus dem Louvre erstmalig bei der Krönung Philipp III. im Jahre 1271 . Die Kapetinger waren ja von anfangan die Rivalen der Plantagenets in England . In England aber hat das Krönungsschwert genau wie in Deutschland eine lange Tradition und so haben die Kapetinger die Karl den Großen als ihren Ahnherrn betrachten diese Sitte einfach kopiert um gleich zu ziehen und behauptet dies sei das echte Schwert des Karolinger. Wo aber soll es vierhundert Jahre gewesen sein bevor es plötzlich 1271 auftaucht ? Dagegen gibt es einen Säbel aus dem 8. Jh. der Karl zugeschrieben wird, ihn kann man wenn Interesse besteht auch als Replik erwerben . Doch dieser sieht für die französischen Könige natürlich nicht imposant genug aus .
Zu dem Säbel siehe hier http://www.tribur.de/blog/2020/10/09/schwerter-die-geschichte-machten-koennen-auch-mal-wehtun/ und älter hier http://www.tribur.de/blog/2011/03/07/schwerter-die-geschichte-machten-der-sabel-karls-des-grosen/