Herrscherkronen – Teil IV – Die Ottonen
Aus der Zeit der Ottonen haben es wohl nur 2 Kronen es in unsere Zeit geschafft.
Die erste ist die Krone der Kaiserin Kunigunde in Bamberg. Wie der übrige Besitzt des kinderlosen Kaiserpaares wurde auch die Krone an den bamberger Dom vererbt. Durch die beliebtheit Kunigundes und deren Heiligsprechung entging die Krone der „zerlegeung“ in der Gotik bekam sie noch einen Lilienaufsatz, der aber heute wieder entfernt wurde und heute separat ausgestellt wird. Im Krönungsevangeliar Heinrichs II. kann man erkennen das Kunigunde eine Reifkrone, wohl eben jene, aufs
Haupt gesetzt bekommt.In einem Handschrift für Heinrich II. gibt es ebenfalls ein Bild, das ihn mit etwas wie der Reichskrone zeigt.
Die zweite Krone ist ein wenig umstrittener. Es ist möglicherweise die Kinderkrone mit der der 3 jährige Otto III. 983 gekrönt wurde. Die Krone wurde später wahrscheinlich auf die Größe des Kopfes einer Madonnenstatue angepasst, die sie in Folge bekrönte. Sie gilt als älteste erhaltene Lilienkrone, aber es gibt noch eine Krone mit Lilien zu der es mehrere Datierungen gibt. Die kommt aber erst bei den Karolingern 😉
Eine weitere Krone befand sich im Magdeburger Dom. Otto II. stiftete sie für ein Büstenreliquiar. Im Halleschen Heiltumsbuch von 1525, das sich heute in Aschaffenburg befindet, ist diese Krone abgebildet. Die Krone besaß einen Bügel von der Stirnplatte nach hinten. Auf der Stirnplatte befanden sich 3 Edelsteine die ein Kreuz bildetet. Nach 1532 ist von der Krone nichts mehr bekannt. Es war eine schwere Zeit für Magdeburg – die Reformation hielt Einzug, der Dom wurde für 20 Jahre geschlossen(!) , die Stadt belagert, später dann im 30 jährigen Krieg niedergebrannt…
Und dann gibt es noch die Abbildungen der Ottonischen Herrscher in den illuminierten Handschriften.
Ich finde Sie sehr interessant, gerade weil sie für mich einige Fragen aufwerfen.Man nimmt an die Reichskrone entstand um 960. Zur selben Zeit (965) wählt Otto I. ein neues Siegel, das sogenannte „Dritte Siegel“. Die älteren Siegel zeigen den Herrscher noch mit Schild und Lanze , nun wird er mit den Insignien der macht dargestellt: Szepter, Reichsapfel und einer Krone auf dem Kopf. Die Darstellung der Krone ist etwas eigentümlich, läuft sie doch auf der Stirn spitz wie ein Dach nach oben. Diese Krone ist auch bei Otto II. und Otto III. zu sehen.
Die Gängige Meinung der Wissenschaft ist, das es sich dabei um die neugeschaffene Reichskrone handelt, die bei den Ottonen möglicherweise eine dynastische Funktion besaß.
Mich stört daran aber das mittig spitze Zulaufen der Krone. Bei der Reichskrone sollte man erwarten das die Mittelplatte hervorgehoben wird. Zum zweiten stören mich die rautenförmigen Aufsätze. Der Forschung nach sollen die Platten Reichskrone jeweils mit 3 Kolbenperlen verziert gewesen sein. Auf den Handschriften sind aber keine Kolbenperlen abgebildet sondern eben ein rautenförmiger Aufsatz mit Kugeln auf den Ecken und einem blauen Stein in der Mitte! Auf dem Siegel sieht es übrigens ein bisschen nach den seltsamen Morion- Helmen der Karolingerzeit aus.
Jetzt noch einmal dieselben Überlegungen wie beim Überfall auf Paris 100 Jahre später (siehe früherer Blog): wieso konnten die in…
[…] http://www.tribur.de/blog/2023/05/13/eine-karolingische-truhe/ […]
Freut mich wenn ich die Anregung für den Nachtrag war. Tatsächlich hat dieses Bild und die Darstellung auf dem Teppich…
Wieder eine sehr schöne Diskussion des Themas. Dein eines Zitat gibt es ja wieder, aber Du hattest es weiter oben…
Vielen Dank für die unglaublich vielen interessanen Artikel im letzten Jahr. Ich weiß gar nicht, wie Du das neben der…