Herrscherkronen – Teil III – Die Zeit der Salier
Das 11. Jahrhundert bietet die vielleicht bekanntesten Kronen neben der Reichskrone. Die Grabkronen der Salier aus den Grablegen im Speyrer Dom. Entgegen normaler Kronen waren diese ausschließlich als Grabbeigaben gedacht., weshalb sie auch nicht aus kostbarerem Material gefertigt wurden.
Von oben: Die Grabkrone Konrad II.entstand 1039. Wie alle Grabkronen der Salier besteht sie aus Kupfer. Auf ihr findet sich die Blattgoldaufschrift PAVS ARATOR ET VRBIS, was als „Pacis arator et urbis benefactor“, „Des Friedens Förderer und der Stadt Wohltäter “ übersetzt wird. Am Stirnreif sind vorne ein Kreuz, sowie drei Lilien befestigt.
Darunter befindet sich die Grabkrone von Konrads Frau Gisela (+1038). Auch hier befinden sich am Reif 3 Lilien und ein Kreuz, jodoch zierlicher als bei ihrem Mann. Auf dem Reif befindet sich die eingeritzte Inschrift „+GISLE IMPERATRIX“ (Kaiserin Gisela)
Die dritte Krone ist die Grabkrone Heinrichs III. der 1039 starb. Hier ist der Reif mit 4 Lilien verziert.
Die letzte Grabkrone ist die von Heinrich IV. Sie entstand 1106 und ist als einzige der 4 Kronen komplett vergoldet und besitzt einen Bügel.
Ob Heinrich V. ebenfalls eine Grabkrone besaß ist unbekannt. Sein Grab wurde, da es quer über den anderen 4 Gräbern lag und somit leichter gefunden werden konnte, während des Pfälzer Erbfolgekrieges geplündert.
Stellenweise wird angenommen die Grabkronen sind einfache Nachbildungen der eigentlichen Kronen. So kann man beispielsweise Ähnlichkeiten in dieser Abbildung Heinrichs III. mit seiner Grabkrone erkennen (man achte auf die feinen Linien die links und rechts vom Knopf nach unten führen und als die „Ohrschützer“ an der Grabkrone interpretierbar sind). Auf einem Pfennig Konrads II. kann man ebenfalls die Lilien erkennen. Auf Abbildungen Heinrichs IV. sieht man jedoch immer nur einen einfachen Reif.
Eine weitere Krone des 11. Jahrhunderts ist die Stephanskrone. Sie hat zwar nichts mit „unseren“ Königen zu tun, aber dafür wohl auch nix mit dem heiligen Stephan 😉
Die Stephanskrone besteht eigentlich aus 2 Kronen die zu einem nicht näher bekannten Zeitpunkt, möglicherweise 1185, zusammgefügt wurden.
Der erste Teil, die corona graeca, ist der Reif mit 10 emaillierten Bildplatten. Er ist recht genau datierbar da auf einer Bildplatte der Byzantinische Kaiser Michael Dukas (1071–1078) und daneben der ungarische König Géza I. (1074–1077) abgebildet ist. Beide werden namentlich auf griechisch genannt. Es sollte sich also um die Arbeit einer byzantinischen Werkstätte handeln.
Die beiden kreuzenden Bögen über dem Reif , corona latina, ist nicht datiert, besitzt aber wieder Emaileplatten, siesmal jedoch mit lateinischer Schrift. Auch diese Krone ist wieder mit Pendilien verziert.
Danke Christian, tatsächlich war ich vor 2 Jahren dort, muss aber gestehen das ich den Textilien wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe.…
Hi. Bin grad über den Artikel gestoßen. Wenn du mal in die Nähe von Hildesheim kommst: Im dortigen Domschatz befinden…
Nein aktualisiert nicht. Die müsste noch in der Variante wahrscheinlich noch irgendwo in meinem Archiv schlummern
Hallo Markus, hast du die Karte zwischenzeitlich zufällig für einen anderen Post/Vortrag/Ausstellung aktualisiert?
Pfalz Derenburg, es fehlt mi ein gesicherter Lageplan der Pfalz und der Vorburg