Alte Färberezepte
Durch Zufall hab ich gerade ein paar alte Färberrezepte aus der Zeit von 1782 bis 1832 gefunden und da ich ja hier auch Reenactmentsachen habe, dachte ich es könnt vielleicht interessant sein! Ist jetzt nicht so Mittelalter, aber im Barock solls auch ganz nett sein (abgesehen von der Architektur). Wobei das Karmesinrot für Arme noch interessant sein könnte….
Ich übernehm natürlich keine Haftung für das was die Schwarz- und Buntfärber aus Groß Gerau in ihr Merkbuch geschrieben haben.
Sie wurden im Heimatspiegel in den 60ern veröffentlicht und von Ernst Schneider zusammengetragen.
Galläpfelextrakt für grau und schwarz (für Regenschirme)
Man schneidet schwarze Galläpfel in 3-4 Stücke und thut Sie in eine Bouteille mit weitem Hals gieße alten Wein darüber und laße es im Sommer in der Sonne und im Winter an gelinder Ofenwärme ausziehen bis der Wein sich deutlich davon färbt.
Eisenbaitze für Schwarz und Grau und andere Farben zum Tuch.
Nimm und wasche altes dünnes Reifeisen von Fäßern gut ab un mache es dann im Feuer glühend und lösche es in einem steinernen Geschirr was mit kaltem Wein- oder Bier-Essig angefüllt ist.
Je mehr Eisen man ablöscht desto beßer ist es- Man läßt den Eßig dann mehrere Tage auf dem Eisen gut zugedeckt stehen, zapft man den Eßig als dann ab, macht ihn kochend heiß und gießt ihn wieder auf das Eisen, welches öfters geschehen muß.-
Nachdem die Zeuge in diese Baitze gehörig gut gebaitzt sind, nimmt man sie kurze Zeit an die Luft auf wo sie stärker anlaufen werden , alsdann wasche man es (das Zeug) tüchtig aus , und färbe es mit Blauholz aus, jedoch nur lauwarm da die Brühe sonst zu stark wird- Will man ein recht dunkles bedecktes Schwarz haben so nehme man noch Gelbholz darzu. – Mit Blauschwarz verfahre man wie früher. – Das Seifenbad wird wie früher angewendet.
Reisbaitze für dunkle Farben.
Man kocht Reis in Wasser, macht Eisen glühend und macht es wie vorher. Schüttet diesen Reisbrei in die Baitze und setzt die ganze Flüßigkeit der freien Luft aus, besonders der Sonne. – Es wird in Gährung übergehen und einen Schaum auf der Oberfläche bekommen welchen man abnimmt.
Carmoisin-Roth auf Seide
Mit Alaun gebaitzt recht dunkelroth mit Rotholz gefärbt mit etwas Krapp so im Wasser gezogen – Alles was in Alaun gebaitzt muß 3-4 Stund liegen
Jetzt noch einmal dieselben Überlegungen wie beim Überfall auf Paris 100 Jahre später (siehe früherer Blog): wieso konnten die in…
[…] http://www.tribur.de/blog/2023/05/13/eine-karolingische-truhe/ […]
Freut mich wenn ich die Anregung für den Nachtrag war. Tatsächlich hat dieses Bild und die Darstellung auf dem Teppich…
Wieder eine sehr schöne Diskussion des Themas. Dein eines Zitat gibt es ja wieder, aber Du hattest es weiter oben…
Vielen Dank für die unglaublich vielen interessanen Artikel im letzten Jahr. Ich weiß gar nicht, wie Du das neben der…