Laurentiuskirche: Der barocke Umbau visualisiert
Gestern hatte ich den gotischen Umbau und heute ist der Barocke dran. Ich muss allerding gestehen, dass auch wenn dieser der Umbau ist der uns zeitlich am nächsten ist, wegen seines Aufwandes und die meisten Rätsel aufgibt.
Fangen wir zunächst damit an was alles zwischen dem gotischen Umbau um 1450 und dem barocken Umbau 1749 geschah. Der gotische Tum machte von Anfang an Sorgen. Im 16. Jahrhundert wurde er bereits erneuert. 1668 wurde ein neuer Turm nach Plänen des Baumeisters Johann Wilhelm Pfannmüller errichtet. Er baute auch den Glockenturm des Darmstädter Schlosses. Dieser Turm hielt aber nicht lange. Schon einige Jahre später wird über Pfusch geklagt und Ausbesserungen sind notwendig. Aber 1711 entsteht der heutige Turm. Allgemein ist der Zustand der Kirche schlecht und 1741 wird der Antrag gestellt den Chor umbauen zu dürfen. Ab 1748 plant der Pfarrer und Baumeister Lichtenberg (Vater des Physikers Georg Christoph Lichtenberg) den Umbau

Einzig erhaltener Plan Lichtenbergs zum Umbau. Schrafierte Mauern sollten aus dem alten Bau übernommen werden. Der Plan mit verbreitertem Querhaus wurde aber nicht realisiert.
Von den Plänen und Rissen die Baumeister Lichtenberg ab 1748 anfertigte ist nur ein einziger erhalten und selbst dieser wurde nicht in dieser Form realisiert. Vermerkt ist ist, das er die Giebel des Westbaus abtragen lies, und anschließend dort Schrägen aufmauern lies, damit das Dach die ganze Kirche bedecken konnte.
Das Schiff weist aber Probleme auf. Zum einen wollte er die Ex-Seitenschiffmauer, durch den gotischen Umbau zu den Mauern des Hauptschiffs geworden, vollständig abtragen lassen. Das nächste mal schreibt er, er habe bedenken sie vollständig abzutragen und überlegt einen Teil am Turm stehen zu lassen, da ihm die der freistehende Turm Sorgen bereitete, weil er schon einen Riss habe. Auch die Bilder die um 1914 entstanden als der Putz entfernt wurde zeigen kein einheitliches Mauerwerk und verschiedenene Fugenarten. Zudem wurde berichtet das, als in den 80ern der Putz von der Nordseite entfernt wurde Rundbogenfenster zu erkennen gewesen sein sollen.
Das Ostquerhaus wurde beibehalten, jedoch die Giebel entfernt und die Teile die zum Langhaus hinreichten abgerissen und der Chor vollkommen umgebaut. Ihm muss ich aber noch mal mit Quellen auf den Leib rücken.
Ach, und neulich bin ich im halbdunkel und leichtem Nebel zu meinem Zahnarzt gefahren (jammer) und da komme ich von Süden an der Laurentiuskirche vorbei. Im Diesigen konnte ich fast nur die alten Eckverquaderungen sehen und für einen klitzekleinen Moment hatte ich wirklich das Gefühl den niedrigeren Urbau zu erkennen…
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