Architektonische Bauchschmerzen
Nach dem sich in den letzten Tagen doch einiges zur Laurentiuskirche getan hat und der Turm sich ein bisschen in Wohlgefallen auflöst, kommen so ein bisschen die Bauchschmerzen.
Ich frage mich wenn schon der Turm nicht mal bestätigt ist, was stimmt dann noch alles nicht? Aus welcher Epoche stammt der Bauschmuck? Ich denke da an die Bilder links, die ich hier hatte als ich aus Quedlinburg zurückkam.
Das linke Bild zeigt einen Kämpfer aus dem Kloster Wendhusen, der Rechte findet sich in der Laurentiuskirche. Das IBD gab zwar keine Datierung ab, war ja auch gar nicht seine Aufgabe, deutete aber an er könnte karolingisch sein. Der linke ist übrigens aus dem 11./12. Jahrhundert.
Genauso das zweite Bild. Links wieder Thale Wendhusen, rechts Trebur. Der Rechte wird als verschliffene Version eines karolingischen Kämpfers bezeichnet, wobei gemeint ist das es sich um einen schlechten Abklatsch aus späterer Zeit handelt. In der Bauuntersuchung steht dort „ottonisch?“ . Es ist immer die Rede von „breit ausgefugtem Mauerwerk“, das aber taucht erst in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts auf.
Mal ganz dreist rumgesponnen: Was ist wenn die ganze Datierung für die Füße ist? Das heißt die karolingische Basilika nach Frankfurter Vorbild stand noch bis Ende des 11. Jahrhundert. Heinrich IV. wollte sie umbauen und der Umbau kam ins Stocken (Mauerreste im Westen). Man pfuschte, damit man überhaupt etwas mit dem Ding anfangen konnte, einfach was zusammen (ein Fenster nach Westen).
Dann war da die Sache mit dem Wolfsloch, über die ich noch gar nicht geschrieben habe. In der Nord-West-Ecke ist ein Stein vermauert der ein rechteckiges Loch besitzt. In der Magisterarbeit Magisterarbeit heißt es, es sei ein Wolfsloch, also für eine Hebevorrichtung, die hier im 13. Jahrhundert benutzt wurde, wie das IBD zu bedenken gibt, die auch auf die Magisterarbeit eingehen. Allerdings ist das Wolfsloch sichtbar und eigentlich sollte es nach oben zeigen. Es gibt aber auch Fälle in denen es sichtbar ist (Hier bei der Baufachinformation). Leider kann man nicht überprüfen ob es wirklich ein Wolfsloch ist, also innen Schwalbenschwanz besitzt oder nur eine Loch für ein Baugerüst oder so, denn das Loch ist mit Zement verschmiert worden.
Ich muss gerade an die ehemalige Stiftskirche von Rasdorf denken, die im 9. Jahrhundert von Hrabanus Maurus gebaut wurde und 1274 auf den Grundmauern, dem alten Grundriss folgend, spätromanisch wieder aufgebaut wurde (unter Verwendung alter Bauteile)
Es ist wirklich zu dumm, das wir nur 4x den unteren Kämpfer und einmal den Oberen haben. Hätte man komplette Kapitelle, könnte ich zumindest, viel einfacher was damit anfangen! Ich hoffe ja das Dr. Binding, wenn er seinen Votrag hält etwas dazu sagen kann.
Danke Christian, tatsächlich war ich vor 2 Jahren dort, muss aber gestehen das ich den Textilien wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe.…
Hi. Bin grad über den Artikel gestoßen. Wenn du mal in die Nähe von Hildesheim kommst: Im dortigen Domschatz befinden…
Nein aktualisiert nicht. Die müsste noch in der Variante wahrscheinlich noch irgendwo in meinem Archiv schlummern
Hallo Markus, hast du die Karte zwischenzeitlich zufällig für einen anderen Post/Vortrag/Ausstellung aktualisiert?
Pfalz Derenburg, es fehlt mi ein gesicherter Lageplan der Pfalz und der Vorburg