Trebur und die Nona des Bartholomäusstifts
Schon unter Ludwig dem Deutschen hatte Frankfurt entscheidend an Macht gewonnen und die Position einer Lieblingsresidenz eingenomen. Zur Pfalzkapelle gehörte ebenfalls ein Stift (Pfalzstift). Karl III. förderte dieses Stift am 2. Dezember 882 mit einer Urkunde (Regest 1645), die auch für Trebur nicht unwichtig ist.
In dieser Urkunde bestätigt er zunächst den Besitz des Stifts (auch als Kapelle bezeichnet) um ihr dann noch die Erträge der Nona, des Neunten, auch als der zweite Zehnt bezeichnet, einiger Königshöfe zu schenken. Es sind die Königshöfe Frankfurt, Tribur, Ingelheim, Kreuznach, Kaiserslautern, Gernsheim und Nierstein.
Diese Schenkung scheint aber nicht immer fest in der Hand der Stiftkanoniker gewesen zu sein. Marianne Schalles Fischer führt dazu in „Pfalz und Fiskus Frankfurt“ an, das die Bestätigung ihrer Güter, die die Kanoniker 977 durch Otto II. erhalten und in der gesondert und explizit auf Schwanheim hingewiesen wird, darauf hindeutet, dass hier schon Veränderung zumindest in den Fiskalbezirken stattfanden. Im 9.Jahrhundert war Schwanheim noch Teil des Fiskus Frankfurt und daher wahrscheinlich nicht extra aufgeführt worden.
1253 berät das Mainzer Kirchengericht über einen Streit zwischen dem Treburer Vogt und dem Stiftskapitel zu Frankfurt über die Nona. Der Vogt gewinnt den Rechtsstreit und Frankfurt verliert seine Besitzungen in Trebur. Das Abhanden kommen der Nona für Frankfurt bedeutete jedoch nicht das die Bewohner von Trebur die Nona nicht zu entrichten hätten. Die im Weistum zu Trebur aufgeführte zur Verfügungstellung der Fischerei am Freitag ist direkt auf die Abgabe an Frankfurt zurückzuführen (sie findet sich auch in anderen Orten die die Nona nach Frankfurt entrichten mussten), sie wurde nun an den Herrn von Katzenelnbogen abgeführt.
Astheim, das ebenfalls zum Fiskus Trebur gehörte, zahlte ab 1266 die Nona ebenfalls nicht mehr an Frankfurt, sondern an St. Mariagreden in Mainz (Liebfrauenkirche, stand östlich vor dem Dom und war baulich Teil des Atriums). Königstädten , ebenfalls Fiskus Trebur, entrichtet noch bis 1277 die Nona nach Frankfurt, wird dann aber von Frankfurt verpachtet.
Interessanter Weise scheinen die drei hier genannten Jahreszahlen (1253 Trebur, 1266 Astheim, 1277 Königstädten) der Beendigung der Nona-Zahlungen an Frankfurt in direktem Zusammenhang mit den der Verpfändung 1249 und deren Bestätigungen im Jahr 1260 und 1276 stehen.
Doch hier ist die Geschichte der Frankfurter Besitzungen nicht zu Ende. 1355 beklagt der jetzige Bartholomäusstift Frankfurt, der aus dem Pfalzstift hervorging den, Verlust der Güter bei Trebur. Um 1500 scheinen der Stift wieder in den Besitz der Nona und damit der Ländereien gekommen zu sein, denn aus dieser Zeit stammen einige in Trebur gefundene Gütersteine, über die Dr. F.K. Azzola den Aufsatz „Die sechs Gütersteine des St.-Bartholomäus-Stifts in Frankfurt aus der Gemarkung Trebur“ schrieb.
Auch dieses Datum (um 1500) korrespondiert wieder mit einem Ereignis: 1479 ging Trebur an die Landgrafen von Hessen. Hier sollte man (werde wohl ich sein) einmal nachprüfen in welcher Beziehung die Landgrafen zum Bartholomäusstift standen, bzw. ob es hier irgendwelche Abhängigkeiten oder Gefälligkeiten gab, die die Landgrafen dazu veranlasst haben könnte dem Bartholomäusstift seine alten Ansprüche wieder zu erfüllen
3 Antworten
[…] des Stifts auf, schenkt er doch dem Stift die Freitagserträge der Mainfischer . (Siehe dazu Nona des Bartholomäusstifts und das Weistum zu Trebur). Natürlich spricht dies auch für den früheren Umbau des Domes in der […]
[…] Seit dem die Mainzer Rudolph von Rheinfelden 1077 nach seiner Krönung zum Gegenkönig vertrieben hatten und er auch in Worms keine Unterkunft bekam und sich kurz in Trebur aufhielt, war kein Herrscher mehr in Trebur. Wie Michael Gockel erläutert ist aber davon auszugehen, das die Pfalz Trebur noch für eine königliche Gastung ohne Einschränkung fähig war. Der Fiskalbezirk, also die Ortschaften um Trebur herum, die ebenfalls für das königliche Gut wirtschafteten, waren noch in vollem Besitz. Bereits seit 882 führt Trebur seinen neunten Teil (Nona) an den Bartholomäusstift (Pfalzstift) in Frankfurt ab1 […]
[…] Pfalzstift Frankfurt abgeführt, eine Sache die auf die Pfalz Trebur zurückzuführen ist (siehe hier ). Vogteirechte liegen bei Hanau, in der Nachfolge der Münzenberger. Klerikaler Grundbesitzt […]