Sponsoring von Museen – Pakt mit dem Teufel oder Möglichkeit?
Sponsoring ist in deutschen Museen eher ein Stiefkind. Natürlich steht auf der Eintrittskarte zu Ausstellungen das Logo der Landesbank XYZ, welches dann auch wieder auf den Werbeplakaten auftaucht, aber es ist doch ein eher vernachlässigtes Thema.
Das erste mal das ich ein etwas aggressiveres oder vielmehr offeneres Sponsoring erlebte war in Château
de Crèvecœur, Normandie.
Der Eintritt in die in Teilen wieder hergestellte Motte kostet im Regelfall 4,00€, recht hoch wenn man da mit Familie anmarschiert, jedoch recht gering wenn man überlegt was der Unterhalt eines solchen Anwesens kostet. Neben dem Palas in der Hauptburg gibt es noch einige Nebengebäude: das obligatorische Taubenhaus, ein Torhaus und 4 weitere Nebengbäude, ehemalige Scheunen. Alle in dem für die Normandie so typischen Fachwerkstil.
In einer der Scheunen, nur vom Wassergraben her und damit etwas verdeckt erreichbar, direkt neben den Toiletten befindet sich eine kleine Austellung, die so gar nichts von einer Austellung hat, die zu einer Burg gehört. Hier zeigt die Schlumberger Limited, die weltweit größte Firma im Bereich Erdölexplorations und Ölfeldservice, alte Fahrzeuge und Modelle von Ölbohtplattformen und demonstriert ihre Techniken.
Im Vergleich: man stelle sich vor in der Burg Hayn in Dreieichenhain stellt die Fraport AG Modelle des Flughafens Frankfurt aus…. oder das Museum in Trebur präsentiert die Modelle der Kiesförderung der Firma Dyckerhoff…. Eher schwer vorstellbar. Es wäre ein Pakt mit dem Teufel.
Und doch wäre es eine Möglichkeit für Fundraising und man sollte vielleicht doch mal drüber nachdenken. Das Problem wäre eine Trennung von Interessen des Sponsors und beispielsweise der Gemeinde zu vermitteln und ich hätte auch Verständnis dafür wenn man sich gegen eine solche pragmatische Lösung sträuben würde.
Ich selbst wäre fast mal einen Pakt mit dem Teufel eingegangen um Informationen zu erlangen, war aber zum Glück nicht nötig. Da hatte ich auch ganz schön Magenschmerzen.
Anderseits wäre es auch eine gute Möglichkeit, um beim Beispiel Trebur zu bleiben, etwa Dyckerhoff, die mit dem erweiterten Kies abbau in der Gemeinde auch Fundplätze zerstört, in die Pflicht zu nehmen und das Sponsoring quasi als Entschädigung aufzufassen.
Drüber nachdenken sollte man zumindest mal!
Danke Christian, tatsächlich war ich vor 2 Jahren dort, muss aber gestehen das ich den Textilien wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe.…
Hi. Bin grad über den Artikel gestoßen. Wenn du mal in die Nähe von Hildesheim kommst: Im dortigen Domschatz befinden…
Nein aktualisiert nicht. Die müsste noch in der Variante wahrscheinlich noch irgendwo in meinem Archiv schlummern
Hallo Markus, hast du die Karte zwischenzeitlich zufällig für einen anderen Post/Vortrag/Ausstellung aktualisiert?
Pfalz Derenburg, es fehlt mi ein gesicherter Lageplan der Pfalz und der Vorburg