Ein Kartenprojekt: Trebur um 1560 Teil II
Das Modell wurde schneller fertig als Gedacht! Sieht aber extremst furchtbar aus, weshalb ichs hier nicht reinstelle… Aber einiges, so denke ich zumindest, konnte ich eruiren.
Ausser Frage steht das der Zeichner Trebur kannte. Er wollte jedoch keine Postkartenansicht zeigen oder einen genauen Plan schaffen, sondern lediglich die wichtigsten Landmarken zeigen, die man erkennen konnte wenn man nach Trebur kam.
Fangen wir einmal links unten an und gehen gegen den Urzeigersinn über das Bild.
Die Laurentiuskirche, zu diesem vorreformatorischen Zeiptunkt St.Laurentius. Der Zeichner abstrahiert stark, lässt das Querhaus weg und der Chor interessiert ihn nicht (wahrscheinlich sah er die Kirche nie von hinten), jedoch zeichnet er den Westturm (angedeutet quadratisch) und den wohl runden Dachreiter, beides dürfte man von weitem gesehen haben.
Die Marienkapelle war zu diesem Zeitpunkt ruinös, bzw, kurz davor. Der Bierbrauer nutzte sie zur Lagerung, jedoch stürzte zu einem unbekannten Zeitpunkt das Dach ein (vielleicht im Zusammenhang mit dem Brand von 1540), so das sie 1598 abgerissen und zum Schulhaus wieder aufgebaut wurde. Schaut man sich die Zeichnung genau an, so stellt man fest das zwar genau gezeichnet ist (Giebelfenster) das Dach jedoch durchsichtig erscheint.
Die Beßheimer Pforte, ist wie Obere und Niedere Pforte gut erkennbar und verifizierbar.
Das Große Haus, zu diesem Zeitpunkt noch im Besitz von St.Alban. Das Gebäude ist ebenfalls anders gezeichnet als andere Bauten. Schaut man es sich näher an, so scheint der rechte Giebel durchsichtig. Da auf der gesamten Karte so etwas nicht auftritt, ist es unwahrscheinlich das dem Zeichner nur ein Fehler unterlaufen ist. Es könnte sich daher um einen Treppenturm handel, wie er oft bei Adelshöfen der Renaissance vorkam.
Rathaus. tatsächlich liegt das Gebäude mit dem roten Dach nördlich des Zusammenlaufes der Hauptstraßen von den Toren her. Es sollte sich daher um das heutige alte Rathaus oder dessen Vorgänger handeln.
Adelshöfe. Der westliche Teil Treburs ist nur Skizzenhaft ausgeführt. Nur zwei große Häuser sind dort dargstellt, obwohl hier viele Häuser und große Freiflächen lagen. Es ist aber bekannt das hier mindestens zwei Adelshöfe lagen. Von einem ist noch ein Gewölbekeller erhalten, der einen zentralen Stützpfeiler besitzt. Da es dem Zeichner nur um die Landmarken ging wird er symbolisch eben diese zwei Adelshöfe, die von der Hauptstraße sichtbar waren, zeichnerisch festgehalten haben.
Turm. Wahrscheinlich handelt es sich hier um den „Raiffeisenturm“. Er Liegt/Lag an der Straße die von der Oberen Pforte zum Rathaus führt und scheint hier ein markantes Element mit großem Tor zu bilden. Es aber auch möglich das es sich um ein anderes, unkanntes Gebäude handelt.
Süd-West Kante der Curtis. Hier steht heute eine Betonscheune, jedoch immernoch auf einer erkennbar erhöhten Stelle, die um einige Meter nach Süden herausragt in das tieferliegende Gelände. Man sollte dieses Gebäude wenn man von Süden kam leicht bemerkt haben. Denkbar ist auch das es sich um den Vorgänger des Hauses „Wannemacher“ am Ortseingang handelt, das auch ein wenig vorgelagert ist, un des öfteren mit Hochwasser zu kämpfen hatte. Ich tendiere aber zu ersterem, da es scheinbar erhöht steht.
Alle anderen Gebäude scheinen nur Füllwerk zu sein. Sie sind weniger genau ausgeführt als die Landmarken (keine Fenster oder ähnliches. Interessant erscheint mir aber dennoch eines dieser Gebäude. direkt rechts neben der Kirche befindet sich ein Haus dessen Giebel scheinbar überstehen. Es wirkt fast ein wenig wie ein Geteld/Sachsenzelt. Es könnte aber auch die Markierung der Straße sein , die zur Kirche führt
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…
Großartig! Und deprimierend. Ich habe den Artikel von Google News vorgesetzt bekommen, und er war völlig in style. Vom letzten…
Cooler Gag. Aber ich lese immer bis zum Schluss un fang dann an zu recherchieren