Und noch ein Geheimgang
Ich kannte die Geschichte vom Geheimgang im Großen Haus schon länger, hab aber bisher das ganze nicht schriftlich festgehalten. Aber um der lieben Gerüchte willen schreib ichs jetzt einfach mal auf. Ausserdem hat die Organistin, die bei der gestrigen Führung ein kleines Orgelkonzert gegeben hat, Stein und Bein geschworen als Kind in diesem Gang gewesen zu sein, aber als ihre Kerze ausgegangen sei sei habe sie sich erschrocken und sei herausgerannt.
Ein Zeitungsbericht schreibt über die ehemalige Hausbesitzerin, deren Sohn heute Architekt ist und auch an der Renovierung des Großen Hauses vor einigen jahren beteiligt war. Deser Sohn hat übrigens eine Mappe über das Große haus erstellt, in der auch Rekonstruktionszeichnungen von mir vorkommen, die aber leider noch nicht online steht, sonst hätte ich sie schon verlinkt. Jedenfalls wurde in einem Kellerraum ein Betonklotz entdeckt. Der Raum soll zur Kirche hin liegen. Am ehesten trifft dies auf den große, alten Gewölbekeller zu. Dieser Keller lag einst tiefer, als er es heute ist.
Man wollte wissen was es mit dem Klotz auf sich hatte und rückte ihm, glaubt man dem Zeitungsausschnitt, mit Sprengstoff (!) zu Leibe. Was exakt dahinter war wird nicht beschrieben. Es heist lediglich das sich hinter dem Klotz kein Fundament befunden habe (er muss also an der Aussenwand gelegen haben), im Gegensatz zum Rest des Hauses dessen Mauer 60-80cm tief gründe. Ob hier nur reiner Boden, etwas verschüttet oder was auch immer zu sehen war wir natürlich nicht beschrieben. Die Besitzerin vermutete, das einst ein Gang hier in Richtung Kirche führte, der nun verschüttet ist.
Hallo,
nichts gegen die Organistin, aber irgendwie habe es diese alten Geheimgänge wohl so an sich, dass jeglich Form von künstlicher Lichtquelle plötzlich erlischt, sobald man diese Gänge betritt.
Das scheint ein wichtiger Teil dieser Geschichten zu sein, wahrscheinlich weil man ja sonst auch den ganzen Gang genauer unter die Lupe genommen haben müsste und er dann nicht mehr geheim wäre.
Und warum führen diese Gänge so gerne zur Kirche? Legten die Auftraggeber Wert darauf einen überraschenden Auftritt zur Messe hinzulegen? Hatte Sie Angst auf dem Weg in die Kirche umgebracht zu werden? Oder war das als letzter Ausweg in die schützenden Mauern des heiligen Gebäudes gedacht? Warum führen die Gänge nie zu einem Ausgang außerhalb der Ansiedlung, z.B. zu einer Stallung wo Pferde zur Flucht bereit stehen.
Naja … solltest Du jemanls Gelegenheit bekommen eine dieser Gänge zu betreten, wäre ich gerne mit dabei und werde zur Sicherheit eine große Auswahl an künstlichen Lichtquellen, sowohl zugluftempfindliche wie -unempfindliche mitbringen.
Gruß
Marco