Heinrich II. Itinerar 1008 – Kriegszug
Das Jahr 1008 ist geprägt von der Auseinandersetzung über die Nachfolge des Trierer Erzbischofs die in einem Feldzug mit Belagerung der Palastaula von Trier gipfelt.
Bevor aber Heinrich nach Trier zieht, begibt er sich nach Forchheim. Grund dürfte sein das er sich Verstärkung für seinen Feldzug vom Herzog Baierns holt.
Trebur wird von Würzburg aus angesteuert und in Richtung Mainz verlassen. Die Aufenthaltszeiten zu bestimmen gestaltet sich hier schwierig. Verlies Heinrich Trebur bereits am 12.5 oder blieb er bis zum 17.?
Blieb er nur am 18. und 19.5. in Mainz und zog dann gleich weiter oder blieb er bis zum 23.5 bevor er nach Ingelheim zog?
Interessant ist ebenfalls das Heinrich II. von Ingelheim mit hohen Tempo nach Köln und weiter nach Forchheim reist und in Köln nur eine extrem kurze Verweildauer hat.(Ingelheim – Köln ca 160km, in max. 7 Tagen = 23,5km/Tag) (Köln – Forchheim ca. 380km, in max. 14 Tagen = 27.14km/Tag) Grund sollte einmal mehr das schnelle eingreifen in Trier sein, wahrscheinlich war schon der Aufenthalt in Köln als Vorbereitung des Feldzuges zu sehen (Unterstützung durch Truppen des Erzbischofs). Und auch der Besuch in Mainz könnte in diesem Kontext zu sehen sein: Beratung mit Erzkanzler Willigis und Abholung des Kämmerers und neuen Trierer Bischofs Megingaud.
Datum | Ort | Vorgang |
25. 12.1007 | Pöhlde | Weihnachten,Schutz eines Italienischen Bischofs wird ausgesprochen |
? 1008 | Mühlhausen | Heinrich bestätigt der Kirche von Vicenca das Fodrum (Futter) von 19 Burgen, das bei Königsanwesenheit diesem zu gute fällt |
28. 3.1008 | Merseburg | Osterfest |
nach 6.-7.April 1008 | – | Erzbischof Liudolf von Trier stirbt, Heinrich ist mit der Wahl des Adelbero, Bruder von Königin Kunigunde nicht einverstanden und ernennt den Kämmerer des Willigis zum Bischof |
Mai – Juni 1008 | ? | Heinrich setzt Bischof Petrus von Asti ab und ernennt einen Adelrich zu dessen Nachfolger. |
7.5. 1008 | Würzburg | Der Bischof von Würzburg tritt Bamberg an Heinrich II. ab |
11. 5.1008 | Trebur | Schenkt dem Bistum Worms eine Grafschaft |
18.-19. 5.1008 | Mainz | Heinrich gibt im Zuge eines Tausches an das Kollegiatstift St. Stephan in Mainz für den erhaltenen Hof Büchenbach seine Besitzung zu Niederohmen im Oberlahngau in der Grafschaft des Grafen Giso mit allem Zubehör |
24. 5.1008 | Ingelheim | Heinrich gibt im Zuge eines Tausches (wie Reg. 1685) an das Kollegiatstift St. Stephan in Mainz für den erhaltenen Hof Büchenbach seine Besitzung zu Niederohmen (Kr. Alsfeld, Darmstadt/Hessen) im Oberlahngau in der Grafschaft des Grafen Giso mit allem Zubehör |
1.6.1008 | Köln | Heinrich schenkt der bischöflichen Kirche von Lüttich und deren Bischof Balderich auf Intervention des Bischofs Heimo von Verdun und des Grafen Heinrich, ferner mit Zustimmung der betroffenen Besitzer einen königlichen Forst mit dem Wildbann und allem Zubehör innerhalb angeführter Grenzen und gewährt das freie Verfügungsrecht |
15.6.1008 | Forchheim | Heinrich bestätigt dem Kloster S. Ilario und S. Benedetto bei Venedig auf die vom Kleriker Johannes vorgetragenen Bitten des Abtes Wilhelm und auf Grund der vorgelegten Privilegien Kaiser Karls III. und der drei Ottonen die Rechte und Besitzungen in genannten Orten innerhalb angeführter Grenzen, er schenkt dem Kloster zwei Höfe in der Grafschaft Treviso und bestätigt die Immunität |
Juli bis November 1008 | – | Kriegszug gegen Adelbero. Adelbero bemächtigte sich der Stadt Trier, des erzbischöflichen Palastes und der Moselbrücke, worin er sich stark befestigte. Megingaud, auf dessen Seite sowohl der Papst wie auch Adelberos Schwager, Kaiser Heinrich II., standen, nahm im Sommer 1008 die Stadt Trier ein, konnte aber den im Palast, einer vom Kaiser Konstantin erbauten Basilika mit felsenfesten Ziegelmauern, eingeschlossenen Gegner nicht zur Übergabe bewegen, bis nach einer zuletzt vom Kaiser persönlich geleiteten 16-wöchentlichen Belagerung, durch die Verwendung des Herzogs Heinrich von Baiern, zwischen den beiden Gegnern ein Vergleich zustande kam, wonach Adelbero gegen Verzicht auf die Bischofswürde freien Abzug und eine billige Entschädigung erhielt. Kaum hatte aber der Kaiser den Rücken gewandt, als Adelbero von neuem über Trier herfiel und Megingaud zur Flucht nach Koblenz nötigte wo er seine neue Residenz wählt. Adllbero bleibt Gegenbischof in Trier |
12. 9.-4.11.1008 | Trier | Heinrich verleiht der bischöflichen Kirche von Basel auf Bitten des Bischofs Adalbero den Wildbann über einen Wald innerhalb angeführter Grenzen (im Breisgau) zu freiem Verfügungsrecht zum Nutzen des Bistums und unter Zustimmung der von dieser Verleihung betroffenen Besitzer jener Gegend/ 4.11.Heinrich erteilt dem Kloster Lorsch auf Bitten des Abtes Poppo die Erlaubnis zur Abhaltung eines Samstag-Wochenmarktes mit Bann, Zoll und allen öffentlichen Rechten in Oppenheim im Wormsfeldgau in der Grafschaft des Grafen Zeizolf zu freiem Verfügungsrechtzum Nutzen des Klosters |
25.12.1008 | Pöhlde | Weihnachten |
Hätte mir jemand vor 10 Jahren mal erzählt, das ich mich mit alten Urkunden rumschlage hätte ich ihm den Vogel gezeigt. Und jetzt? Es macht Spaß! Die ganzen Geschichten die sich dahinter verstecken!
Sehr geehrter Herr Zwittmeier, zur Ortsnamen-Geschichte von Geinsheim hier ein paar Anmerkungen. Die Zuordnung der Namen Gemminesheim und Gemminisheim im…
Danke Christian, tatsächlich war ich vor 2 Jahren dort, muss aber gestehen das ich den Textilien wenig Aufmerksamkeit geschenkt habe.…
Hi. Bin grad über den Artikel gestoßen. Wenn du mal in die Nähe von Hildesheim kommst: Im dortigen Domschatz befinden…
Nein aktualisiert nicht. Die müsste noch in der Variante wahrscheinlich noch irgendwo in meinem Archiv schlummern
Hallo Markus, hast du die Karte zwischenzeitlich zufällig für einen anderen Post/Vortrag/Ausstellung aktualisiert?