Als die Pfalzen verschwanden
Spätestens mit dem Tod letzten Stauferkaiser Friedrich II. 1250, starben auch die Pfalzen. Das Ministerialenwesen hatte, wie die Kurfürsten auch stark an Macht gewonnen, Könige und Gegenkönige und ihre Anhänger stritten um die Macht. Ihre Terretorien waren stark eingeschränkt, zur Repräsentation und Machtausübung diente meist nur noch die Stammburg des jeweiligen Herren oder ein festgelegter Herrschaftssitz.
Als Ort für Reichstage kristallisierte sich bis zum 17. Jahrhundert immer mehr Regensburg heraus, wo 1663 der “Immerwährende Reichstag” eingesetzt wurde.
Die geschützten Höhenburgen verdrängeten in weiten Teilen des Reiches die Niederungsburgen und mit ihrem Palas boten sie sowohl Komfort, als auch durch die erhöhte Lage eine gute Verteidigungsmöglichkeit.
Wie Trebur auch wurden viele Pfalzen verpfändet um die teuren Kriegszüge zu finanzieren. Andere brannten ab und verfiehlen. Wieder andere wurde zu Burgen umgebaut.
Die karolingische Pfalz Frankfurt war bereits im 11. Jahrhundert abgebrannt, die Pfalz Trebur hatte ihre Aufgabe übernommen. Das Gelände wurde überbaut und vergessen. Die Staufer bauten anschließend am Mainufer den noch heute in Teilen existierenden Saalhof als Pfalz.
Die ottonische Pfalz Tilleda, die 972 erstmalig erwähnt wurde, verliert im 11. Jahrhundert durch den Bau der Kyffhäuserburgen ihre Bedeutung. Wie in Trebur arbeitet der Wirtschaftshof aber noch für den König. Vor Ende des 12. Jahrhunderts wird der Platz aufgegeben und nachweislich vom 14. Jahrhundert an landwirtschaftlich genutzt.
Die bekannte Pfalz Goslar wurde das letzte mal 1253 durch Wilhelm von Holland besucht. 1289 zerstörte ein Brand viele Gebäude, die Ruinen gingen in den Besitz der Stadt Goslar über. Zunächst diente das Kaiserhaus als Gerichtsstätte für den Stadtvogt, mit der Zeit verlor der Palas aber seine Bedeutung und wurde bald als Kornspeicher genutzt. 1672 stürzten die Türme der Pfalzkapelle ein. Sie wurde 50 Jahre später abgerissen und ihre Steine verkauft. Die Ulrichslkapelle wurde als Gefängnis genutzt und Teile der zugehörigen Stiftskirche stürzten schon 1331 ein, der Bau selbst wurde 1819 bis auf die Vorhalle abgerissen.
Die Pfalz Kaiserslautern wurde zwischen 1152 bis 1158 von Friedrich Barbarossa erbaut, 1322 erhielt Johann der Blinde von Böhmen die Pfalz. 1357 wurde die Anlage an Kurpfalz verpfändet. Zwischen 1570 und 1580 wurde ein Renaissanceschloß angebaut. 1635 und 1685 schwerbeschädigt wurde es 1703 durch die Franzosen in Brand gesetzt und gesprengt. 1715 wurde ein einfachte Jagdschloß an die Ruine angebaut, das 1792 wieder abbrannte. 1802 wird die Ruine als Steinbruch verkauft, später entsteht ein Gefängnis und eine Brauerei darauf. Heute sind nur noch wenige Mauerzüge oberirdisch erkennbar.
[…] http://www.tribur.de/blog/2023/05/13/eine-karolingische-truhe/ […]
Freut mich wenn ich die Anregung für den Nachtrag war. Tatsächlich hat dieses Bild und die Darstellung auf dem Teppich…
Wieder eine sehr schöne Diskussion des Themas. Dein eines Zitat gibt es ja wieder, aber Du hattest es weiter oben…
Vielen Dank für die unglaublich vielen interessanen Artikel im letzten Jahr. Ich weiß gar nicht, wie Du das neben der…
Ein kurzer Gruß von einem stillen Leser, mit den besten Wünschen fürs neue Jahr! Danke für dieses schöne inspirierende Blog!