Der leidige Trittenheim
Der bekannte Humanist und Abt Johannes von Trittenheim, auch Johannes Trithemius genannt, hat in seiner Hirsauer Chronik 1502 auch einmal von Trebur geschrieben. Johann Hermann Dielheim zitiert ihn im Rheinischen Antiquarius von 1776:
Unter anderen Merkmalen der alten Herrlichkeit dieses Ortes findet man annach einen Platz , die Hofstatt genannt, welcher mit einem wüsten und verfallenem Graben umgeben ist woselbst die kaiserliche Burg gestanden haben soll.
Welchen Graben meint Trittenheim? Den Burggraben? Wohl kaum, denn dieser wurde fein-säuberlich „geputzt“ wie es in den Akten heißt. Das bedeutet mit Rechen und Harken waren die Einwohner verdonnert diesen zu reinigen. Und die Hofstatt? Hofstatt ist ein vielseitiger Begriff. Früher fand er eigentlich für jeden irgendwie umschlossen Bauernhof innerorts Verwendung, wurde dann aber durch den Begriff Hofreite abglöst. Es hielt sich lange das Gerücht die Hofstatt sei das Gelände auf dem die Kaplanei steht, also genau genüber der Marienkapelle. Das Gerücht wurde erhärtet als man in den 20erJahren unweit des Kaplaneihauses „mächtige Mauern“ fand. Die Sache hatte nur einen Haken! Die Mauern stammten von der 100 Jahre zuvor abgebrochenen Beßheimer Pforte die den Burggraben etwas nördlich der Anhöhe querte.
Ich vermute das, wenn Trittenheim nicht fantasiert hat, der Graben die Geländekante sein könnte östlich der Kirche verläuft. Diese Kante zieht sich mehr oder weniger prägnant um den ganzen Hügel. Zusätzlich könnte davor ein Graben gelegen haben, der entsprechend erodiert war. Der Platz den Trittenheim nennt, wäre dann die Obere Pforte, also der Platz vor der Kirche. Sonstige Plätze in Trebur sind auch nicht entsprechend angelegt und man hant nicht auch nur ein Gerücht von einem Graben hört.
Wenn alles glatt geht, hab ich am Samstag mal die Möglichkeit mir eine der nördlichen Geländekanten anzusehen, die von Scheunen überbaut sind. Angeblich soll es in dieser Hofreite auch interessante behauene Steine geben. Wir werden sehen…
Hi, ist schon länger her aber ich hab mich auch mal kurz damit beschäftigt. http://www.ffc1066.de/wp-content/uploads/2009/09/KG_Lager_V1.pdf Grüße der Uhl
Danke habs korrigiert. War wahrscheinlich der holozänische Revolutionskalender von Göbekli Tepe oder so ;-)
Leider doch nur ein Typo … Canossa war ja 11076 … Ich finde den Holozänkalender jedenfalls einer Überlegung wert. Grüße…
Ab heute mit Jahresangaben nach Holozän-Kalender? Ich finde das gut; überlege ebenfalls, den öfter zu verwenden. (Es wird das Jahr…
Großartig! Und deprimierend. Ich habe den Artikel von Google News vorgesetzt bekommen, und er war völlig in style. Vom letzten…