Eine gefälschte Treburer Urkunde
Bei der Durchsicht meiner unzähligen Ordner stieß ich auf die Kopie einer Urkunde. Die Urkunde ist signiert von Karl dem Großen am 10. Dezember 800 in briburia regia villa – das würde bedeuten Treburs wäre , zumindest als Pfalzort älter, als man durch die Urkunde von 829 denkt. Aber halt! Stop!
Zum Glück gibts die Diplomatie (also nicht die der Politiker, sondern die Lehre von Urkunden), in der sich seit über 100 Jahren Wissenschaftler durch die mittelalterlichen Herrscherurkunden quälen, denn die hat gezeigt das es sich bei dieser Urkunde um eine Fälschung handelt. Wobei es auch ohne Diplomatie zu erkennen gewesen wäre 😉
Es ist auch ganz einfach zu erklären wieso das so ist. Zum Einen ist da der Name als briburia ausgeführt, so ist er aber sonst nie irgendwo verwendet worden, wäre aber noch durch einen Verhörer des Schreibers erklärbar. Die Hauptauffälligkeit ist etwas anderes: Seit November 800 hielt sich Karl in Rom auf, um an Weihnachten zum Kaiser gekrönt zu werden. Es wäre schon ein Wunder wenn er am 1.12. in Rom urkunded, 9 Tage später in Trebur, um dann wieder 13 Tage später wieder in Rom zu urkunden. Die fränkischen Pferde müssen der Hammer gewesen sein 😉 Und den Schreibern unterlief noch ein eklatanter Fehler. Inder Urkunde wird dem Kloster Prümm auf bitten von Abt Marchard von Prüm eine Schenkung bestätigt. Marchard war blöder Weise erst seit 826 Abt vom Prüm…
Zudem fehlt das typische Monogramm mit dem Vollziehungstrich Karls.
Die Wissenschaft hat gezeigt das es sich um eine Fälschung aus dem 12. Jahrhundert handelt, die eine Urkunde Karls III., am 22. Mai in Worms gezeichnet, als Vorlage verwendet. Beide enthalten Schenkungen an das Kloster Prüm und sind Inhaltlich ähnlich gestaltet. Die original Fälschung (ein historisches Mashup) ist Teil des Prümmer Chartulars und befindet sich heute im Archiv der Stadt Trier.
Wenn das der Herr Illig wieder sieht ^^.
Ja, der beruft sich ja gern auf solche Urkunden
Ja es ist Tatsache das 65 Prozent der Urkunden verfälscht wurden und die meisten Kommunen in Deutschland auch im Rest der Welt damit´gut Leben. Selbst Historiker leben damit gut was soll es den ständig irgendwas beweisen zu müssen was man im Endeffekt doch nicht bewiesen ist weil selbst eine Gegendarstellung nicht professionell ist. Wo sind die Grenzen von sein und nicht sein. Historiker verbessern sich von Generation zu Generation. Und viele glauben welche zus ein und sind es nicht.
Selbst Urkunden sind in verschiedenen Meinungen übersetzt worden und Wissenschaftler streiten sich um eine Sache immer wieder.
Gruß W. Kraft Trebur