„Heim ins Reich“ – Die Oscar Berichterstattung
Ich freue mich das Christoph Waltz den Oscar gewonnen hat und bedauere das „Das weiße Band“ leer ausging. Was mich aber ärgert ist die Berichterstattung die mir gestern hauptsächlich im Radio um/in die Ohren gehauen wurde.
Das „Das weiße Band“ verloren hatte nicht gewonnen hatte, wurde nur so bis etwa 9:00Uhr gemeldet, danach wurde es einfach nicht mehr über den Äther verbreitet, weil Jubel wohl besser als Entäuschung ist. Das eine Nominierung allein schon für einen deutschen Film schon ein riesen Ding ist zählt da nicht. Dagegen wurde alles auch nur so winzige Fünkchen deutsches hervorgehoben. Da wurde Waltz primär zum Berliner, das er Östereicher ist wurde ignoriert. Genauso wurde er als „deutsch sprechender Schauspieler“ tituliert, was natürlich nicht falsch ist, in aber immer noch nicht zum Deutschen macht. Wenn dann doch mal erwähnt wurde, das er Östereicher ist, lief das ganze mehr vernuschelt oder im Nebensatz ab. Ich hatte das Gefühl als wollte die Bundesrepublik gleich Waltz und Österreich anektieren – „Heim ins Reich“
Ganz ähnlich erging es Sandra Bullock, die von HR3 ganz fix zur gebürtigen Nürnbergerin wurde! Ich wusste garnicht das Arlington ein Stadteil von Nürnberg ist, aber ich nehm mal an der Arlington National Cemetery liegt irgendwo beim Reichsparteitagsgelände , schon vom Platz her.
Tja, never mind the Bullocks…. oder so…
Und das die Bild in ihrer Onlineausgabe den „Dude“ und Tron nicht kennt und fragt „Wer ist eigentlich Jeff Bridges“ versteht sich von selbst!
Ach, und wo ich gerade gut drauf und bei der Bild bin, die hat da eine Klickstrecke , in der sie das HTC Passion/Google Nexus mit dem iPhone vergleicht, und haben da gleich ein paar skurile Angaben drinne:
So lässt sich das Nexus auf 32GB aufrüsten, für die Bild aber nur auf 12GB (sic!), sie lobt auch das iPhone dafür, das es „… kein (kostenfreies) Google-Konto“ braucht, naja iTunes ist der Bild nicht bekannt…. und nebenan haben sie ein Video, das René von Nerdcore schon vor geraumer Zeit hatte. Ich hab sowieso das Gefühl , das Bild eifrige Nerdcore Leser sind, denn als René über 20 Jahre Photoshop schrieb hatte das die Bild 2 Tage später auch, mit fast den gleichen Links.
Musste mal raus!
Was mich ärgert ist, dass „Deutschsprachige“ nach Meinung der Oscar-Jury offenbar nur dann schauspielerisch großartige Leistungen bringen, wenn sie Nazis spielen. Bösartig könnte man ja sagen, dass es bloß eine große schauspielerische Leistung wäre, wenn ein Jude überzeugend einen Nazi spielt ;-). Ein Österreicher aber, der einen Nazi spielt? Und Bruce Lee hat überzeugend einen Asiaten gespielt… Kinski völlig überzeugend einen Bekloppten – den hat man ihm wirklich abgekauft, sensationell… 😉
Für Jeff Bridges aber hab ich mich gefreut, auch wenn ich den Film noch gar nicht gesehen habe. Der hat das Teil schon seit Jahren mal verdient, und zwar nicht erst seit „dem Dude“, sondern spätestens schon seit König der Fischer.