Der Niedergang der Pfalz Tribur II – Ende der Königlichkeit 1249
Zwar gibt es nach dem Aufenthalt Rudolfs von Rheinfelden, nach seiner Krönung zum Gegenkönig in Mainz 1077, keinen weiteren Königsaufenthalt in Tribur, jedoch geht Michael Gockel in Dt. Königspfalzen BD III. davon aus, das die Gebäuder der Pfalz zumindest bis 1119 intakt und jederzeit fähig waren den König und sein Gefolge zu beherbergen.
Tribur bleibt auch weiterhin in königlichem Besitz und liefert auch immer noch reiche Gewinne an den König.
Dies ändert sich erst in der Mitte des 13. Jahrhunderts.
Zu dieser Zeit ist Friedrich II., aus dem Geschlecht der Staufer, König und Kaiser. Von vielen als „stupor mundi“ – das Staunen der Welt – bezeichnet. Nicht jeder teilt jedoch diese Meinung über den deutschen Herrscher aus Sizilien, der hochgebildet und eher Weltenbürger, denn Deutscher ist.
Der Widerstand im ganzen Reich wächst gegen den Herrscher und immer wieder kommt es zu Wahlen von Gegenkönigen.
Zu dieser Zeit besitzt das Geschlecht der Münzenberger im Fiskalbezirk Tribur wichtige Besitzungen und die Hochgerichtsbarkeit. Das Geschlecht stammt Ursprünglich aus der Burg Hayn im Wildbann Dreieich, der im 9 Jh. zu Tribur gehörte. Das Geschlecht war enger Vertrauter der Salier und der Staufer.
Wahrscheinlich bekleideten sie oder einer ihrer Lehnsmänner das Amt des Vogtes der Siedlung in Tribur, wovon noch heute die Gemarkung „In der Vogtei“, in der verschwundenen Siedlung südlich der Pfalz, zeugt.
Nach dem Tod des Gegenkönigs Heinrich Raspe(+1247) wird Wilhelm von Holland als „Notlösung“ neuer Gegenkönig, diesem mangelt es jedoch an Unterstüzern um gegen den hauptsächlich in Italien agierenden Friedrich vorzugehen. Wilhelm von Holland erkauft sich die Gunst Dieters von Katzenelnbogen gegen Kaiser Friedrich II. für 700 Mark von denen 300 Mark gleich bezahlt werden, für den Restbetrag verpfändet Wilhelm an Dieter Tribur, Ginsheim, Wasserbiblos, Crumstadt und Dornberg.
Wilhelm schlägt mit diesem schlauen Zug gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe. Er sichert sich Untestützung des bedeutenden Grafen und dämmt gleichzeitig die Macht der staufertreuen Münzenberger im Gebiet südlich des Mains ein.
Als 1255 die Münzenberger aussterben, fällt ihr Amt an die Falkensteiner.
Wohl noch vor 1276t entsteht der erste Abschnitt des „Burggrabens“ mit dem die Herren von Katzenelnbogen den Falkensteiner das Wasser, respektive die Bevölkerung abgraben und nach den Idealvorstellungen der Zeitfür eine Neusiedlung vom Pfalzbezirk ausgehend ein befestigtes Angerdorf anlegen.
Rudolf von Habsburg belehnt 1276 Graf Eberhard von Katzenelnbogen mit dem Ort und der Pfalz Trebur. Damit endet der provisorische Pfandzustand von 1249. Die Pfalz und das Krongut Tribur hat endgültig aufgehört zu existieren.
Dieser Artikel wird fortgesetzt mit „Der Niedergang der Pfalz Tribur – Die Zeit der Katzenelnbogener und Isenburger“
[…] http://www.tribur.de/blog/2023/05/13/eine-karolingische-truhe/ […]
Freut mich wenn ich die Anregung für den Nachtrag war. Tatsächlich hat dieses Bild und die Darstellung auf dem Teppich…
Wieder eine sehr schöne Diskussion des Themas. Dein eines Zitat gibt es ja wieder, aber Du hattest es weiter oben…
Vielen Dank für die unglaublich vielen interessanen Artikel im letzten Jahr. Ich weiß gar nicht, wie Du das neben der…
Ein kurzer Gruß von einem stillen Leser, mit den besten Wünschen fürs neue Jahr! Danke für dieses schöne inspirierende Blog!