Die Wiedervereinigung – zum 3. Oktober
Man wird ja so oft gefragt was hast du dann und dann gemacht. Ich möchte mal erzählen was ich am 3. Oktober 1990 gemacht habe.
Wir hatten beschlossen eine „Trauerfeier“ zu Ehren der BRD wie wir sie kannten und der DDR zu veranstallten. Dazu versammelten wir uns am Abend 2. Oktober, ein Dienstag, bei einem Freund in Mörfelden-Walldorf. Ich weiß gar nicht mehr wie viele Leute sich an diesem Abend in dem Keller versammelten aber es waren einige.
Wir waren alle der Meinung das die Wiedervereinigung zu schnell gekommen war, geradezu überhastet und das sich der Dicke (Kohl) sich damit ein Denkmal setzen wollte. Aber wir wußten auch das es wohl nicht anders geklappt hätte bei der Euphorie die in Deutschland herrschte und dem Bestreben vieler einer schnellen Wiedervereinigung.
Wir waren damals eher links als lieberal, viele kamen aus Familien die aktiv gegen die Startbahn West (die mich jeden Abend um 22:32 aufs neue nervt) waren und zum Teil selbst noch bei den Demonstrationen dabei gewesen waren bis dort ein Polizist erschossen wurde.
Ich bin heute noch der Meinung das dieser Patriotismus, der zu dieser Zeit zu spüren war, wesentlich feinsinniger und gefühlvoller war als der Hauruckpatiotismus zur WM 2006.
Während der Gastgeber schon um 21 Uhr im warsten Sinne des Wortes unter dem Tisch lag und dadurch die „Grande Reserve“ ungenutzt ihre Dasein im Klavierkasten fristete, entstanden erst aus Spaß einige tiefsinnige Gespräche, die Weit über das Niveau pupertierender 16jähriger Gymnasiasten hinausging.
Der erste Gedanke war das unzählige Computerspiele in Ihrer bestehenden Form (z.B. Raid over Moscow) hinfällig wurden, da sich die Szenarien vollkommen verändert hatten.
Die Gedanken formierten sich dahingehehend, das wir der Meinung waren, das in naher Zukunft eine Weltwirtschaftskrise entstehen müsste, da ein Großteil der Wirtschaft, vorallem die Militärindustrie einbußen zu verzeichnen hätte, da die USA kein konkretes Feindbild mehr hatten. Gleichzeitig stellten wir aber auch die Theorie auf, das sich die USA bereits neue Feinbilder aufbauen würde. Natürlich war Platz 1 der Nahe Osten, war doch im August Iraq, der früheren verbündete der USA in Kuweit einmarschiert und die USA stand Gewehr bei Fuß zum Gegenschlag, der ja auch im Januar des darauffolgenden Jahres begann. Schon damals kam die Idee auf das George Busch sen. auf keinen Fall diesen Krieg beenden würde, er würde sich ja sein neues Feindbild zerstören und damit wieder das Problem der sterbenden Militärindustrie schaffen.
Hätten wir nur geahnt wie recht wir lagen!
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