Aus dem Nähkästchen VI
Und langsam nimmt auch das Kleid Form an. Naja eigentlich ist es fast fertig. Es hatte sich bei der Anprobe herausgestellt das es wie angegossen passt, also konnte ich ohne Probleme die Nähte schließen. Leider hatte ich in den letzten Tagen zu wenig Zeit um ernsthaft dran zu arbeiten.
Nunn bin ich im Moment daran die Randbesätze aufzunähen, meiner Ansicht nach die fisseligste Arbeit. Auch hier ist geplant diese Später noch durch Stickereien oder ähnlichem zu verziehren.
Leider hatte ich nicht bedacht, der holden Weiblichkeit ein Unterkleid zu nähen, was also auch noch ansteht…
Hallihallo!
Auch wenn dieser Eintrag schon ein „paar“ Jahre auf dem Buckel hat, wage ich es, eine Frage dazu zu stellen!
Ich habe gerade eben begonnen, eine Homepage zum Thema Karolinger-Reenactment/ Living History aufzubauen (etwas unbedarft vielleicht, aber wenn ich es nicht mache, tut’s wohl keiner…) und bin momentan dabei, Infos zur Frauenkleidung zu sammeln.
Konkret hänge ich an der Frage des Kleiderschnittes: mit eingesetzten seitlichen Keilen oder gleich A-förmig zugeschnitten?
Zuweilen liest man Aussagen wie „Keile oder Geren, die einen körpernäheren Zuschnitt bei mehr Saumbreite ermöglichen sind aufgrund der zeitgenössischen Abbildungen unwahrscheinlich. Zwar werden in einer schriftlichen Quelle Keile in der (Männer-)Kleidung erwähnt (3), Abbildungen lassen jedoch einen Zuschnitt der Frauenkleider nach antiken Vorbild vermuten. Ein konischer Zuschnitt der Stoffbahnen könnte jedoch angenommen werden.“ (Sylvia Crumbach, http://www.tempus-vivit.net/bibliothek/buch/karls-franken) oder „Wahrscheinlicher ist aber nach merowingischen Vorbild noch ohne Keile.“ (Alwina alias Gabriele Raske, http://wikingerkleidung.de/index.php/karolingisch-fraenkisch/kleid). Und ich frage mich: Warum??
Zum einen geben die Psalterbilder meiner Meinung nach Vermutungen über Schnittmuster nicht her, dazu sind sie zu ungenau. Zum Anderen hinkt auch der Vergleich mit den Merowingerkleidern, weil diese – soweit ich weiß – noch nicht bodenlang waren, wie es im Stuttgarter Psalter zu sehen ist. Knielange Kleider müssen aber auch nicht so weit ausgestellt werden wie bodenlange, um noch alltagstaugliche Schrittlängen zu erlauben.
In späteren Zeiten, wo bodenlange Kleider üblich waren, war auch die Verwendung von eingesetzten Keilen (Gehren) verbreitet.
Jetzt sitze ich also da und überlege ob ich auf meiner Homepage Empfehlungen zum Schnitt der Frauenkleider geben soll (oder einfach beide Möglichkeiten nebeneinander stelle) und wenn ja, welche. Irgendwelche Tipps?
Danke schon mal und viele Grüße,
Pip
Hallo Pip, ich schreib gleich mal ´ne mail!