48 Jahre Mauerbau
Heute vor 48 Jahren wurde die Mauer gebaut, das ist für mich einmal Anlass über meine erste Berührung mit der DDR, die ja inzwischen auch ein Teil der Geschichte ist, zu erzählen.
1985 beschlossen meine Eltern das es an der Zeit wäre meine Patentante und die restlichen Verwndten in der DDR zu besuchen. Eigentlich wollte ich lieber Zelten fahren, als jemanden zu besuchen den ich kaum kannte, aber im Alter von 10 Jahren hat man nicht die Möglichkeit sich zu wehren und zu dem war es mal was neues in ein anderes Land zu fahren. Wobei die DDR in meinem Verständnis kein anderes Land war, denn dort wurde ja auch Deutsch gesprochen.
Vor der Fahrt machten mir einige Leute Angst, mit Sätzen wie: „Sag an der Grenze ja nicht das ihr in die Ostzone fahrt, die verhaften dich“. Also nahm ich mir fest vor, wenn ich von einem Grenzbeamten gefragt werden sollte wohin ich fahre „ich fahre in die entgegengesetzte Richtung aus der ich komme“, zu sagen. Aber dazu kam es garnicht. an der Grenze hatte ich ganz andere Sorgen.
Als erstes fiehlen mir diese riesigen Grenzanlagen auf, die bewaffneten Beamten auf BRD-Seite, ich wartete eigentlich nur darauf eine Armee, bereit für den dritten Weltkrieg, zusehen. Vor dem hatte ich eigentlich wenig Angst, denn wo ich wohne liegt im Süden das AKW Biblis und im Norden der Flughafen Frankfurt. Beides wunderbare strategische Ziele für einen Nuklearschlag, mit der „beruhigenden“ Aussicht sich noch vor dem Einsetzen der Strahlenkrankheit in ein friedliches Häufchen Asche zu verwandeln.
Unser orangefarbener Golf wurde nicht zerlegt (ein wenig bedauerte ich es, man hatte doch soviel gehört) stattdessen beäugten die Grenzer Auto und Kofferaum. Ich blieb im Auto sitzen, den Blick auf einen Grenzer gerichtet der in einiger Entfernung stand. Er hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Dann nahm er die Hände nach vorne und schlug mit seiner Faust immer wieder in die flache Hand. Er trug einen Schlagring!
In diesem Moment wurde mir klar: Es geht hier nicht um BRD und DDR, nicht um Ost und West, nicht um UdSSR und USA, es ging um Menschen, es ging um mich! An das Bild denke ich noch heute.
Dort drüben dann war alles ein bisschen anders für mich. Alles erschien grau und bröckelte. Der Gegensatzt zu den bunten 80ern im Westen hätte garnicht größer sein können, für mich manifestierte er sich in am stärksten in den Schuhen: Ich trug leuchtend gelbe Adidas Basketballschuhe die mit Satin bezogen waren (heute würde man sagen: Voll Retro),das war für mich der Westen. Der Osten sah dagegen sah aus als hätte man graue Wände mit schwarzer Farbe beschmiert um sie dann mit Einschußlöchern zu verzieren. Andere Gebäude sahen wiederum aus als würden sie gleich zusammenbrechen, bei einem Spaziergang an der Mulde in Zwickau sah ich Schloß Osterstein und war verwundert wie man es zulassen konnte das dort auf den Mauern Bäume wuchsen. Als ich wieder zu hause war, war ich froh diese seltsame Welt hintermich gelassen zu haben und ich hatte etwas gelernt: Egal ob in der DDr oder BRD, renne niemals mit Satintretern durch Diestelhecken – Die sehen Scheiße danach aus!
Nachtrag: Wer ganz zufällig von der Twitterwall der Jungen Union hierher kommt, soll sich bitte merken, das ich keinerlei Verbindung mit denen habe und auch nicht anstrebe!
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