Architektur im Utrechter Psalter
In der Absicht meine Kenntnisse der vorromanischen Architektur zu festigen und auszubauen, befasse ich mich zur Zeit mit den Abbildungen im Utrechter Psalter.
Der Psalter entstand zwischen 825 und 835 und wohl in Reims, was eine verstärkte gallo-romanische Prägung nach sich gezogen hat. Die Tuschzeichnungen stehen in der Nachfolge spätantiker Zeichnungen. So zeigt sich in einer Palastdarstellung Ähnlichkeiten mit der Palastdarstellung Theoderichs in Sant Apollinare Nuovo in Ravenna (enstandtanden spätes 5. frühes 6. Jh.)
Mein Augenmerk gilt aber mehr den aulenartigen Gebäuden oder Basiliken. Diese kommen in der Varianten vor, die sie mit oder ohne Seitenschiff zeigen, einige male mit einem Querhaus, sowie einmal mit einem Dachaufsatz der eindeutig römische Vorbilder hat. Dazu habe ich einige Bilder vorbereitet:
Wie in den Bildern zu erkennen, scheinen alle Gebäude Ziegel gedeckt. Auffällig ist die klare Wandgliederung, 3/4 der Wand ist mit einer (Schein)Verquaderung ausgeführt, danach folgt eine Gesimms über dem das Fensterfeld liegt. Hier scheinen Rundbogenfesnter aber auch einfach rechteckige Fenster zu sitzen. Wenige male ist die Wandgliederung durch Halbsäulen in der Vertikalen betont, vergleichbar mit der Torhalle in Lorsch.
Die Eingangsportale sind schwer zu beurteilen. Meist sind sie rechteckig ausgeführt, über die ganze Fläche ausgeführt und geben einen Blick auf einen Altar frei. Die Rechteckform ist wohl ein künstlerischer Griff um den Blick ins Innere freizugeben. Das Bild obere Reihe, Mitte, zeigt ein rechteckiges Portal mit darüber liegender Fensterreihe. Dies erscheint mir die Darstellung die am ehesten der Realität entsprochen haben könnte, aber auch das säulengestützte Rundbogenportal darunter scheint durchaus praktikabel, vielleicht ist dies die vergrößerte Darstellung eines der Rechteckportale.
Hier nun der Versuch die Erkenntnisse in zwei 3D Modell umzusetzten ( Um ehrlich zu sein hatte ich nicht erwartet das das Ergebnis so stark „römisch“ aussieht, zumindest ist das mein Empfinden):
Der Utrechter Psalter ist übrigens als Digitalisat hier erreichbar (leider nur mit MS Internet Explorer)
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