Gedanken zur Kaiserpfalz Ingelheim (und Fragen!)
Neulich bin ich mal wieder in Ingelheim gewesen, dabei kam mir, als ich am Heidesheimer Tor war, ein Gedanke. Grund war der Artikel den ich in Wikipedia gelesen hatte, in dem sinngemäß steht das die Front mit ihren Türmen (da waren Anlagen zur Wasserversorgung drin und waren nicht zur Verteidigung oder so gedacht) der Anlage ein städtisches Äusseres verleihen sollte:
Im nachhinein hab ich mal schnell das Bild gebastelt um mir das optisch zu verdeutlichen und es hat wirklich Ähnlichkeit mit bildlichen Darstellungen von Städten, etwa hier in den Beispielen aus karolingischen Buchmalereien:
Jetzt ist mir aber aufgefallen das ich beim Blick auf die Exedra (der Halbkreisbau) von Ingelheim, nur die Front mit 6 Türmen sehe, aber nicht den Rest. Das impliziert doch den Gedanken das es Kreisförmig weitergeht und auf der Rückseite ebenfals 6 Türme sind! Macht 12 Türme…
Und ich musste sofort an die Radleuchter des Hochmittelalters denken, wie in Aachen der Barbarossa Leuchter , in Hildesheim…. etc. Alle mit 12 Türmen ,ok Tortürme, aber weiß der Henker wie die Türme in Ingelheim verziert ware.
Fakt ist das diese Leuchter das himmlische Jerusalem Symbolisieren. Jetzt stelle ich mir die Frage ob das auch in Ingelheim der Fall gewesen sein könnte… …die Pfalz als himmlisches Jerusalem, gebaut von König Karl als Gottes Erwählter Herrscher!
Wenn jemand Infos hat soll mans mir bitte zukommen lassen! Bei Binding hab ich auf die schnelle nichts gefunden und in die Bibliothek muss ich erst noch ...
EDIT:Ich wollte nie behaupten, das es eine Kreisbebauung gegeben hätte, noch wollte ich behaupten das sie gewollt gewesen wäre! Mir ging es Einzug und allein auf die “ Optik“, was könnte ein Besucher denken der sich das ansieht und er den Rest hinten dran nicht kennt! Ich hoffe es ist jetzt klarer!
Hallo Markus!
Ich hab den Beitrag zur Ingelheimer Pfalz in wikipedia geschrieben. Für deine Idee mit der Kreisbebauung und den 12 Türmen gibt es allerdings keine archäologischen Nachweise. Bei Ausgrabungen unter Christian Rauch, der Anfang des 20. Jh. Die Aula regia und ihre Umgebung untersucht hat, hat nichts dergleichen gefunden und auch sonst gibt es dahingehend keine neuen Ergebnisse. Zumindest nicht in karolingischer Zeit. Allerdings wurde noch ein Turm 7 gefunden, und zwar in der südlichen Verlängerung des Halbkreisbaus (Grundrissplan der gesamten Pfalz im Binding). In der Stauferzeit allerdings wurde die Pfalz befestigt und erhielt noch mindestens 2 weitere Türme.
Grüße,
Ramona
Hallo Ramona!
Erst mal dankeschön für den Kommentar! Ist schon witzig das allle so fixiert auf den Eintrag sind 😉 Hab gerade mit Herrn Dr. Wolf aus Butzbach telefoniert der mich auch auf drauf angesprochen hat. Ich hab mich, glaube ich falsch ausgedrückt in dem Text, sorry. Mir ging es nur um den Blick der sich ergibt, nicht um eine Kreisbebauung die natürlich volkommen ausgeschlossen ist. Die Pläne/den Binding und Grabungsunterlagen hab ich natürlich 😉
Es war ein Gedankenspiel welcher Blick sich einem Besucher geboten hätte und was er denken könnte, unter der Vorraussetzung das er die Anlage nicht kennt! Ich hoffe jetzt ist klar was ich gemeint habe.
Danke und Grüße Markus